Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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von ein Beispiel. Bei der Schlacht von Wagram hat¬ 
ten die ösireicher den Franzosen ganz ohne Noch zu viel 
Terrain überlassen, so daß die eigenthümlichen Nachtheile 
des Flußüberganges dadurch aufgehoben wurden. 
6. Gebirge sind das zweite Terrainhinderniß welches 
eine gute Verteidigungslinie bildet. Entweder indem man 
sie vor sich liegen laßt und sie nur mit leichten Truppen 
besetzt, um sie gewissermaßen als einen Fluß zu betrachten 
über welchen der Feind setzen muß und sobald er aus den 
Passen mit einzelnen Kolonnen vordringt, über eine der¬ 
selben herzufallen mit der ganzen Macht; oder indem man 
sich selbst hineinstellt. In dem letztem Falle darf man 
die einzelnen Pässe nur mit kleinen Korps vertheidigen 
und ein bedeutender Theil der Armee (f- bis \) muß zur 
Reserve bleiben um damit eine der durchgedrungcnen Ko¬ 
lonnen überlegen anzufallen. Man muß also diese große 
Reserve nicht vereinzeln um das Durchdringen aller Ko¬ 
lonnen absolut zu verhindern, sondern sich von Hause aus 
Vorsitzen damit auf diejenigen Kolonnen zu fallen welche 
man als die stärksten vcrmuthet. Schlägt man auf diese 
Weise einen bedeutenden Theil der angreifenden Armee, 
so werden die durchgedrungenen Kolonnen sich von selbst 
wieder zurückziehen. 
Die Formation der meisten Gebirge ist von der Art 
daß sich in der Mitte derselben mehr oder weniger hohe 
Ebenen befinden (Plateaus), während die nach der Ebene 
zu gelegene Seite von steilen Thälern durchbrochen ist, 
die die Eingänge bilden- Der Vertheidiger findet also 
im Gebirge eine Gegend in der er sich schnell rechts und 
links bewegen kann, während die angreifenden Kolonnen 
durch steile unzugängliche Rücken von einander getrennt 
sind. Nur wenn das Gebirge von dieser Art ist, leidet
	        
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