Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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fett hat das Höherstehen oft gar keinen, meistens keinen 
wichtigen Einstuß. Wenn wir oben stehen und der Feind, 
indem er stch uns nähert, mühsam steigen muß, so rückt 
er nur langsam vor, kommt auseinander, langt mit er¬ 
schöpften Kräften an; Vortheile die bei gleicher Bravheit 
und Stärke entscheidend werden. Besonders muß man 
nicht übersehen daß der schnelle Anfall im vollen Laufe 
moralisch so wirksam ist. Der vordringende Soldat be¬ 
täubt sich dadurch selbst gegen die Gefahr, der stehende 
verliert die Gegenwart des Geistes. Seine vorderste In¬ 
fanterie und Artillerie auf Berge zu stellen ist also immer 
sehr vortheilhaft. 
Ist der Fall des Berges so steil oder sein Abhang 
so wellenförmig und ungleich daß man ihn nicht wirksam 
beschießen kann, welches gar zu oft der Fall ist, so stellt 
man seine erste Linie nicht an den Rand des Berges, son¬ 
dern besetzt diesen höchstens mit Schützen und stellt die 
volle Linie so daß der Feind in dem Augenblick wo er 
auf die Höhe heraufkommt und sich wieder sammelt, in 
das wirksamste Feuer kommt. 
Alle andern Zugangshindernisse, als: kleine Flüsse, 
Bäche, hohle Wege rc. dienen die Fronte des Feindes 
zu brechen; er muß sich diesseits wieder formiren und das 
hält ihn auf. Darum müssen sie in unser wirksamstes 
Feuer genommen werden. Dies wirksamste Feuer ist der 
Kartätschenschuß (4- bis 600 Schritte) wenn viel Artille¬ 
rie da ist, der Flintenschuß (150 bis 200 Schritte), wenn 
wenig Artillerie auf diesem Punkte ist. 
6. Es ist mithin ein Gesetz alle Hindernisse des Zu¬ 
ganges welche unsere Fronte verstärken sollen in unser 
wirksamstes Feuer zu nehmen. Aber Eins ist wichtig zu 
bemerken, daß man nie den ganzen Widerstand auf diesem
	        
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