Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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Nur wenn die Politik sich, zu einer'richtigen Würdi¬ 
gung der in Frankreich erwachten Kräfte und der in der 
Politik Europas neuentstehendcn Verhältnisse erhob, konnte 
sie das Resultat vorherfehen, welches für die großen Li¬ 
neamente des Krieges daraus entstehen würde, und nur 
auf diese Weife auf den nothwendigcn Umfang der Mittel 
und die Wahl der besten Wege geführt werden. 
Man kann also sagen: die zwanzigjährigen Siege der 
Revolution sind hauptsächlich die Folge der fehlerhaften 
Politik der ihr gegenübcrstehenden Regierungen- 
Freilich haben sich diese Fehler erst innerhalb des 
Krieges offenbart, und die Erscheinungen desselben haben 
den Erwartungen, welche die Politik hatte, völlig wider¬ 
sprochen. Dies ist aber nicht deshalb geschehen, weil die Politik 
versäumt hatte sich bei der Kriegskunst Raths zu erholen- 
Diejenige Kriegskunst, an welche ein Politiker glauben 
konnte, d. h. die aus der wirklichen Welt, die der Politik 
der Zeit zugehörige, das ihr wohlbekannte Instrument 
dessen sie sich bis dahin bedient hatte, diese Kriegskunst, 
sage ich, war natürlich in dem Irrthum der Politik mit- 
befangen und konnte sie darum nicht eines Besseren 
belehren. Es ist wahr, auch der Krieg selbst hat in seinem 
Wesen und in seinen Formen bedeutende Veränderungen 
erlitten, die ihn seiner absoluten Gestalt näher gebracht 
haben; aber diese Veränderungen sind nicht dadurch ent¬ 
standen daß die französische Regierung gewissermaßen eman- 
cipirt, vom Gängelbande der Politik loögelasscn hatte, 
sondern sie sind aus der veränderten Politik entstanden, 
welche aus der französischen Revolution sowohl für 
Frankreich als für ganz Europa hcrvorgcgangcn ist. 
Diese Politik hatte andere Mittel, andere Kräfte auf- 
geboten und dadurch eine Energie der Kriegführung
	        
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