Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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er hat die Hauptsache gethan, die Gefahr der Kulmination 
war vorüber, mit einem Wort, der Gegner war schon 
niedergeworfen. 
Wir haben durch dieses Raisonnement klar machen 
wollen, daß keine Eroberung schnell genug vollendet werden 
kann; daß ihre Verkeilung auf einen größeren Zeit¬ 
raum, als absolut nöthig um die Handlung zu vollbringen, 
sie nicht erleichtert/ sondern erschwert. Ist diese 
Behauptung richtig, so ist eö auch die: daß, wenn man 
überhaupt stark genug ist eine gewisse Eroberung zu voll¬ 
bringen, man es auch sein müsse um sie in einem Zuge 
zu machen, ohne Awischenstation. Daß unbedeutende Ruhe¬ 
punkte, um die Kräfte zu sammeln, um eine und die andere 
Maaßregel zu treffen, hier nicht gemeint sind, versteht sich 
von selbst. 
Mit dieser Ansicht, die dem Angriffskriege einen 
Charakter des raschen unaufhaltsamen Entscheidcnö als 
wesentlich beilegt, glauben wir diejenige Meinung in 
ihren Quellen umgangen zu haben, die der unverhaltencn 
fortschreitenden Eroberung eine langsame, sogenannte metho¬ 
dische als mehr gesichert und vorsichtiger gegenübcrstellt. 
Aber unsere Behauptung hat vielleicht selbst für Diejenigen, 
die uns willig bis zu ihr gefolgt sind, hinterher so sehr 
das Anschn einer paradoxen, ist dem ersten Anschein so 
sehr entgegen, und greift eine Meinung an, die als ein 
altes Vorurtheil so tief gewurzelt, in Büchern tausendmal 
wiederholt worden ist, daß wir eö für gerathen halten, 
die Scheingründe welche uns entgegcntreten näher zu un¬ 
tersuchen. 
Freilich ist eö leichter ein nahes Ziel zu erreichen als 
ein entferntes; aber wenn das nahe unserer Absicht nicht 
entspricht, so folgt noch nicht daß ein Abschnitt, ein Ruhe¬ 
punkt
	        
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