Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz dritter Band (3 : Vom Kriege ; 3 ;)

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So war also das kriegerische Element, von allen kon¬ 
ventionellen Schranken befreit, mit seiner ganzen natürlichen 
Kraft losgebrochen. Die Ursache war die Theilnahme 
welche den Völkern an dieser großen Staatsangelegenheit 
wurde; und diese Theilnahme entsprang theilö aus den 
Verhältnissen welche die französische Revolution in dem 
Innern der Länder herbeigefützrt hatte, theils aus der 
Gefahr womit alle Völker von dem französischen bedroht 
waren. 
Ob es nun immer so bleiben wird, ob alle künftigen 
Kriege in Europa immer mit dem ganzen Gewicht der 
Staaten und folglich nur um große, den Völkern nahe 
liegende Interessen geführt sein werden oder ob nach 
und nach wieder eine Absonderung der Regierung von dem 
Volke eintreten wird, dürfte schwer zu entscheiden sein 
und am wenigsten wollen wir uns eine solche Entscheidung 
anmaßen. Aber man wird uns Recht geben wenn wir 
sagen daß Schranken, die gewissermaßen nur in der Be¬ 
wußtlosigkeit dessen was möglich sei lagen, wenn sie einmal 
cingerisscn sind, sich nicht leicht wieder aufbauen lassen, und 
daß, wenigstens jedesmal so oft ein großes Interesse zur 
Sprache kommt, die gegenseitige Feindschaft sich auf die 
Art erledigen wird wie es in unfern Tagen geschehen ist. 
Wir schließen hier unfern geschichtlichen Überblick, 
den wir nicht angestellt haben um für jede Zeit in der 
Geschwindigkeit ein Paar Grundsätze der Kriegführung 
anzugebcn, sondern nur um zu zeigen wie jede Zeit ihre 
eigenen Kriege, ihre eigenen beschränkenden Bedingungen, 
ihre eigene Befangenheit hatte. Jede würde also auch 
ihre eigene Kriegstheorie behalten, selbst wenn man überall, 
früh und spät, aufgelegt gewesen wäre sie nach philosophi¬ 
schen Grundsätzen zu bearbeiten. Die Begebenheiten jeder Zeit 
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