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Man sieht also: daß der Tag bei einem solchen
Marsch schon ziemlich besetzt ist, daß die Anstrengung des
Soldaten, 10 bis 12 Stunden unter seinem Gepäck zu
sein, nicht mit einer gewöhnlichen Fußreise von 3 Meilen
verglichen werden kann, die ein Einzelner bei erträglichen
Wegen füglich in 5 Stunden zurücklegen kann.
Zu den stärksten Märschen gehören, wenn sic einzeln vor-
vorkommen, 5 höchstens 6 Meilen, auf längere Dauer 4.
Ein Marsch von 5 Meilen erfordert schon einen Halt
von mehreren Stunden, und eine Division von 8,000 Mann
wird ihn, auch bei guten Wegen, nicht unter 16 Stunden
zurücklegen. Ist der Marsch 6 Meilen und sind mehrere
Divisionen beisammen, so muß man wenigstens 20 Stun¬
den rechnen.
Es ist hier der Marsch gemeint, von einem Lager
ins andere, und bei versammelten Divisionen, denn dies
ist die gewöhnliche Form, welche auf dem Kriegstheater
vorkommt. Marschiren mehrere Divisionen in einer Ko¬
lonne, so wird man die vordersten etwas früher versam¬
meln und abmarschiren lassen, und sie rücken dann auch
um so viel früher ins Lager. Indessen kann dieser Un¬
terschied doch niemals die ganze Zeit betragen, welche der
Länge einer Division im Marsch entspricht, und welche sie,
wie die Franzosen sehr gut sagen, zu ihrem decoulement
(Ablauf) braucht. Es wird daher für die Anstrengung
des Soldaten dadurch wenig erspart, und jeder Marsch
durch die Menge der Truppen in seiner Dauer sehr ver¬
längert. Die Division selbst, auf eine ähnliche Art, mit
ihren Brigaden in verschiedenen Zeiten zu versammeln und
abrücken zu lassen, ist in den wenigsten Fällen anwendbar,
und darin liegt der Grund, warum wir sie als Einheit
angenommen haben.