Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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Man sieht also: daß der Tag bei einem solchen 
Marsch schon ziemlich besetzt ist, daß die Anstrengung des 
Soldaten, 10 bis 12 Stunden unter seinem Gepäck zu 
sein, nicht mit einer gewöhnlichen Fußreise von 3 Meilen 
verglichen werden kann, die ein Einzelner bei erträglichen 
Wegen füglich in 5 Stunden zurücklegen kann. 
Zu den stärksten Märschen gehören, wenn sic einzeln vor- 
vorkommen, 5 höchstens 6 Meilen, auf längere Dauer 4. 
Ein Marsch von 5 Meilen erfordert schon einen Halt 
von mehreren Stunden, und eine Division von 8,000 Mann 
wird ihn, auch bei guten Wegen, nicht unter 16 Stunden 
zurücklegen. Ist der Marsch 6 Meilen und sind mehrere 
Divisionen beisammen, so muß man wenigstens 20 Stun¬ 
den rechnen. 
Es ist hier der Marsch gemeint, von einem Lager 
ins andere, und bei versammelten Divisionen, denn dies 
ist die gewöhnliche Form, welche auf dem Kriegstheater 
vorkommt. Marschiren mehrere Divisionen in einer Ko¬ 
lonne, so wird man die vordersten etwas früher versam¬ 
meln und abmarschiren lassen, und sie rücken dann auch 
um so viel früher ins Lager. Indessen kann dieser Un¬ 
terschied doch niemals die ganze Zeit betragen, welche der 
Länge einer Division im Marsch entspricht, und welche sie, 
wie die Franzosen sehr gut sagen, zu ihrem decoulement 
(Ablauf) braucht. Es wird daher für die Anstrengung 
des Soldaten dadurch wenig erspart, und jeder Marsch 
durch die Menge der Truppen in seiner Dauer sehr ver¬ 
längert. Die Division selbst, auf eine ähnliche Art, mit 
ihren Brigaden in verschiedenen Zeiten zu versammeln und 
abrücken zu lassen, ist in den wenigsten Fällen anwendbar, 
und darin liegt der Grund, warum wir sie als Einheit 
angenommen haben.
	        
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