Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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gel an und für sich sind keine schwache Theile eines Hee¬ 
res, aus dem Grunde, weil das feindliche auch Flügel hat 
und die unfrigen nicht in Gefahr dringen kann, ohne die 
feinigen derselben Gefahr auszusetzcn. Erst wenn die Um¬ 
stände ungleich werden, wenn das feindliche Heer uns über¬ 
legen ist, wenn die feindlichen Verbindungen stärker sind 
als die unfrigen (siehe Verbindungslinie), erst dann wer¬ 
den die Flügel schwächere Theile; von diesen besonderen 
Fällen aber ist hier nicht die Rede, also auch nicht von 
dem Fall, wo ein Flügelkorps in Verbindung mit andern 
Kombinationen bestimmt ist, den Raum auf unferm Flü¬ 
gel wirklich zu vertheidigen, denn das gehört nicht mehr 
in die Klasse allgemeiner Anordnungen. 
Aber wenn auch die Flügel nicht besonders schwache 
Theile sind, so sind sie doch besonders wichtige, weil hier 
wegen der Umgehungen der Widerstand nicht mehr so ein¬ 
fach ist, als in der Fronte, die Maaßregeln verwickelter 
werden und mehr Zeit und Vorbereitungen erfordern. Aus 
diesem Grunde ist es in der Allgemeinheit der Fälle im¬ 
mer nöthig, die Flügel besonders vor unvorhergesehenen 
Unternehmungen des Feindes zu schützen, und dies ge¬ 
schieht, wenn stärkere Massen, als zur bloßen Beobachtung 
nöthig wären, auf den Flügeln aufgestellt werden. 
Diese Massen zu verdrängen, wenn sie auch keinen ernstli¬ 
chen Widerstand leisten, erfordert um so mehr Zeit und 
eine um so größere Entwickelung der feindlichen Kräfte 
und Absichten, je größer sie sind; und damit ist der Zweck 
erreicht; was weiter geschehen soll, schließt sich an die be¬ 
sonder« Plane des Augenblicks an. Man kann daher die 
auf den Flügeln befindlichen Korps als Scitenavantgarden 
betrachten, welche das Vordringen des Feindes in den über
	        
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