Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

39 
tut der Sache die Strategie sich überhaupt in großem 
Raum- und Zcitvcrhältnissen bewegt als die Taktik- Wenn 
also eine Armee sich in der Entfernung einer Meile von 
der Küste oder den Ufern eines sehr beträchtlichen Stro¬ 
mes aufstellt, so lehnt sie sich strategisch an diese Gegen¬ 
stände, denn der Feind wird nicht im Stande sein, diesen 
Raum zu einer strategischen Umgehung zu benutzen- Er 
wird sich nicht Tage und Wochen lang, und Meilen und 
Märsche weit in diesen Raum hineinbegeben. Von der 
andern Seite ist für die Strategie ein See von einigen 
Meilen Umfang kaum als ein Hindcrniß anzufehen; bei 
ihren Wirkungsarten kommt cs auf einige Meilen rechts 
oder links selten an- Festungen werden in dem Maaße ein 
strategischer Stützpunkt, als sie größer sind und eine wei¬ 
tere Wirkungssphäre ihrer Offensiv Unternehmungen haben- 
Die getheilte Aufstellung deö Heeres richtet sich ent¬ 
weder nach besonder« Zwecken und Bedürfnissen oder nach 
allgemeinen, nur von den letztem kann hier die Rede sein- 
Das erste allgemeine Bedürfniß ist das Vorschieben 
der Avantgarde mit andern, zur Beobachtung des Feindes 
erforderlichen Haufen- 
Das zweite ist, daß bei sehr großen Armeen gewöhn¬ 
lich auch die Reserven mehrere Meilen weit zurückgestcllt 
werden, und also zu einer getheilten Aufstellung führen- 
Endlich erfordert die Deckung der beiden Flügel des 
Heeres gewöhnlich besonders aufgestellte Korps, 
Unter dieser Deckung ist nicht etwa zu verstehen, daß 
ein Theil der Armee genommen werde, um den Raum 
auf ihrem Flügel zu vertheidigen, damit dieser sogenannte 
schwache Punkt dem Feinde unzugänglich werde; wer würde 
dann den Flügel des Flügels vertheidigen? Diese Vorstel- 
lungöart, die so gemein ist, ist völliger Unsinn- Die Flü-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.