Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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würde. Wer diesen Vortheil nicht gelten lassen will, und 
immer nur an die Gefangennehmung der ganzen Armee 
denkt, der weiß überhaupt keine Rechnung der Art anzu¬ 
legen, und ohne Rechnung giebt es kein sicheres Resultat. 
Weil aber die Fälle von a) und b) sehr selten sind, 
so ist die Maßregel der verschanzten Läger allerdings eine 
die reiflich überlegt werden muß und die nur selten eine 
gute Anwendung findet. Die Hoffnung dem Feind durch 
ein solches Lager zu imponiren und dadurch seine ganze 
Thätigkeit zu lähmen, ist mit zu großer Gefahr verknüpft; 
nämlich mit der Gefahr sich ohne Rückzug schlagen zu 
müssen. Wenn Friedrich der Große seinen Zweck bei Bun- 
zelwitz damit erreichte, so muß man dabei die richtige 
Beurtheilung seiner Gegner bewundern, aber freilich zu¬ 
gleich mehr als in andern Fällen gestattet ist auf die 
Mittel geben, die er im letzten Augenblick gefunden haben 
würde, sich mit den Trümmern seines Heeres einen Weg 
zu bahnen, und auf die Nichtverantwortlichkeit ei¬ 
nes Königs. 
5. Befindet sich eine oder befinden sich mehrere Festun¬ 
gen in der Nähe der Grenze, so entsteht die Hauptfrage: 
ob der Vertheidiger seine Entscheidung vor oder hinter ih¬ 
nen geben soll. Das Letztere wird motivirt: 
a) durch die Überlegenheit des Feindes, die uns zwingt 
seine Macht zu brechen ehe wir sie bekämpfen; 
b) durch die Nähe dieser Festungen, damit das Opfer 
an Land nicht größer sei als wir gezwungen sind es 
zu bringen; 
c) durch die Vertheidigungsfähigkeit der Festungen. 
Eine der Hauptbestimmungcn der Festungen ist es un¬ 
streitig, oder sollte eö sein, die feindliche Macht in ihrem 
Vorgehen zu brechen, und denjenigen Theil, welchem wir
	        
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