Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

die Schwierigkeit des anderweitigen Überganges erleichtert, 
und es machen also diese beiden Eigenthümlichkeiten, daß 
die Vertheidigung der Sümpfe mehr lokal und passiv sein 
muß als die der Flüsse. 
Eine Folge davon ist, daß man verhältnißmäßig stär¬ 
ker sein muß als bei der unmittelbaren Stromvertheidigung, 
oder mit andern Worten keine so lange Verteidigungslinie 
bilden kann, besonders in dem kultivirten Europa, wo die 
Zahl der Übergänge auch unter den günstigsten Umständen 
immer noch sehr groß zu sein pflegt. 
In dieser Rücksicht stehen sie also großen Strömen 
nach, und diese Rücksicht ist sehr wichtig, denn alle ört¬ 
liche Vertheidigung hat etwas höchst Verfängliches und 
Gefährliches. Wenn man aber bedenkt, daß solche Mo¬ 
räste und Niederungen eine Breite zu haben pflegen, mit 
der die der größten europäischen Ströme sich nicht verglei¬ 
chen läßt, daß folglich ein zur Vertheidigung eines Über¬ 
gangs aufgestellter Posten niemals in Gefahr ist, vom 
jenseitigen Feuer überwältigt zu werden, daß die Wirkung 
seines eigenen Feuers durch einen ganz engen, sehr langen 
Damm unendlich gesteigert wird, und daß überhaupt der 
Durchgang durch eine solche Straßenenge von einer Viertel¬ 
oder halben Meile Länge ungleich mehr aufhälk, als der 
Übergang über eine Brücke: so muß man eingestchcn, daß 
solche Niederungen und Moräste, wenn ihre Übergänge 
nicht gar zu zahlreich sind, zu den stärksten Vertheidigungö- 
linien gehören, die es geben kann. 
Eine mittelbare Vertheidigung wie wir sie bei den 
Strömen und Flüssen kennen gelernt haben, indem der 
Einschnitt des Bodens benutzt wird eine Hauptschlacht 
vorthcilhaft einzulciten, bleibt übrigens eben so anwendbar 
für Moräste.
	        
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