Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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in allen seinen Bewegungen Etwas an Freiheit verliert, so 
gewinnt eö viel Mehr durch die Sicherheit seines strategi¬ 
schen Rückens, d. h. hauptsächlich seiner Verbindungslinien. 
Wohlverstanden, daß wir hierbei die Vcrthcidigung im eige¬ 
nen Lande denken, denn im feindlichen würden wir, wenn 
auch die feindliche Armee vor uns steht, doch immer mehr 
oder weniger den Feind auch hinter uns jcnfcit des Flusses 
zu befürchten haben, und dann würde der Fluß durch den 
Straßenzwang, welchen er verursacht, mehr nachtheilig als 
vortheilhaft auf unsere Lage wirken- Je weiter der Fluß 
sich hinter dem Heere befindet, um so weniger wird er ihm 
nützlich werden, und bei gewissen Entfernungen wird sein 
Einfluß ganz Null sein. 
Muß das angrcifende Heer in seinem Vorrücken einen 
Fluß hinter sich nehmen, so wird er nur nachtheilig auf 
seine Bewegungen wirken können, denn er schrankt seine 
Verbindungslinien auf einzelne Übergangspunkte ein. Prinz 
Heinrich im Jahr 17bO hatte, als er bei Breslau auf 
dem rechten Oderufer den Russen entgegentrat, durch die 
auf einen Marsch hinter ihm fließende Oder offenbar einen 
Stützpunkt; dagegen waren die später über die Oder ge¬ 
gangenen Russen unter Czernitschef in einer sehr unbeque¬ 
men Lage, eben durch die Gefahr bei der einzigen Brücke 
ihren Rückzug zu verlieren. 
Geht aber ein Fluß mehr oder weniger senkrecht durch 
daö Kriegstheater, so ist der Vortheil davon wieder auf 
der Seite des Vertheidigerö, denn erstlich giebt es gewöhn¬ 
lich eine Anzahl guter Aufstellungen durch Anlehnung an 
den Fluß und Benutzung der einfallenden Transvcrfal- 
thaler als Frontverstärkungen (wie die Elbe im siebenjäh¬ 
rigen Kriege für die Preußen); zweitens wird der Angrci¬ 
fende entweder die eine der beiden Seiten intakt lassen
	        
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