Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

274 
wo ein gleichgewichtigesHin- und Herspielcn der Kräfte 
stattfindet, wird man fich dem fortdauernden Nachtheil ei¬ 
nes Gebirges, in dessen Vefitz der Feind geblieben ist, nicht 
auöfetzen; man wird alfo denTheil desselben, welchen man nach 
der Richtung der Hauptlinien unferö Angriffs braucht, ein¬ 
zunehmen und festzuhalten suchen; und darum findet fich 
gewöhnlich, daß in solchen Fällen das Gebirge der Haupt¬ 
tummelplatz der einzelnen kleinen Kämpfe ist, die beide 
Heere mit einander bestehen. Aber man hüte fich diesen 
Gegenstand zu überschätzen und ein solches Gebirge in al¬ 
len Fällen wie den Schlüssel zum Ganzen, und seinen Besitz 
wie die Hauptsache zu betrachten. Wo eö auf einen Sieg 
ankommt ist dieser die Hauptsache, und wenn er errungen 
ist kann die Einrichtung der übrigen Verhältnisse nach den 
herrschenden Bedürfnissen stattfinden. 
3. Das Gebirge als strategische Barriere 
betrachtet. Hier müssen wir zwei Beziehungen unter¬ 
scheiden. 
Die erste ist wieder eine entscheidende Schlacht. Man 
kann nämlich das Gebirge wie einen Fluß, also als eine 
Barriere mit gewissen Zugängen betrachten, die uns dadurch 
zu einem siegreichen Gefecht Gelegenheit giebt, daß sie die 
feindliche Macht im Vorschreiten trennt, sie auf gewisse 
Wege einschränkt, und uns also in den Stand setzt mit 
unserer hinter dem Gebirge vereinigt aufgestellten Macht 
über einen einzelnen Theil der feindlichen herzufallen. Da 
der Angreifende beim Vorgehen durch ein Gebirge, wenn 
er auch alle andere Rücksichten bei Seite setzen wollte, 
schon deswegen nicht in einer Kolonne bleiben kann, weil 
er sich der entscheidenden Gefahr auösetzen würde, sich mit 
einer einzigen Rückzugöstraßc in eine entscheidende Schlacht 
einzulassen: so ist allerdings diese Methode auf sehr wcsent-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.