Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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Fünfzehntes Kapitel. 
Gebirgsvertheidigung. 
Der Einfluß des Gebirgsbodens auf die Kriegfüh¬ 
rung ist sehr groß, der Gegenstand also für die Theorie 
sehr wichtig. Da dieser Einfluß ein aufhaltendes Prinzip 
in die Handlung bringt, so gehört er zunächst der Verthei- 
digung an; wir werden ihn also hier abhandeln, ohne bei 
dem engem Begriff einer Gebirgsvertheidigung stehen zu 
bleiben. Da wir bei der Betrachtung dieses Gegenstandes 
in manchen Punkten ein der gewöhnlichen Meinung cntge- 
genlaufendes Resultat gefunden haben, so werden wir in 
manche Zergliederung eingehen müssen. 
Zuerst wollen wir die taktische Natur des Gegenstan¬ 
des betrachten, um den strategischen Anknüpfungspunkt zu 
gewinnen. 
Die unendliche Schwierigkeit, die ein Marsch mit 
großen Kolonnen auf Gebirgswegen hat, die außerordent¬ 
liche Starke, die ein kleiner Posten durch eine steile Berg¬ 
flache bekommt die seine Fronte deckt, und durch Schluch¬ 
ten rechts und links, an die er sich stützen kann, sind un¬ 
streitig die beiden Hauptumstände, welche der Gebirgöver- 
theidigung von jeher einen so allgemeinen Anspruch auf 
Wirksamkeit und Starke verliehen haben, daß nur die 
Eigenthümlichkeiten gewisser Zeiten in Bewaffnung und Tak¬ 
tik die großen Massen der Streitkräfte davon entfernt ge¬ 
halten haben. 
Wenn sich eine Kolonne in Schlangenlinien mühsam durch 
enge Schluchten den Berg hinaufwindet und sich schneckenar- 
tig über ihn fortschicbt, die Artilleristen und Trainknechte mit 
Fluchen
	        
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