Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz zweiter Band (2 : Vom Kriege ; 2 ;)

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aa) Wenn man einen ganz sichern Rücken hat, Torres 
Vedras. 
bb) Wenn man voraussieht, daß die feindliche Überlegen¬ 
heit nicht groß genug sein wird, uns in unserm Lager 
förmlich einzufchließen. Wollte der Feind bei nicht 
hinreichender Überlegenheit dies dennoch thun, so wür¬ 
den wir im Stande sein, aus dem Lager mit Erfolg 
hcrvorzubrechen und ihn einzeln zu schlagen, 
cc) Wenn man auf einen Entsatz rechnen kann, wie die 
Sachsen 1756 bei Pirna es thaten, und wie es sich 
im Grunde 1757 nach der Schlacht von Prag zutrug, 
weil Prag selbst nur wie ein verschanztes Lager zu 
betrachten war, in welches Prinz Carl sich nicht würde 
haben einschließen lassen, wenn er nicht gewußt hätte, 
daß die mährische Armee ihn befreien könnte. 
Eine jener drei Bedingungen ist also durchaus erfor¬ 
derlich, wenn die Wahl einer festen Stellung mit der 
Hauptmacht gerechtfertigt sein soll, und doch muß man ge¬ 
stehen, daß die beiden letzten Bedingungen für den Ver- 
theidiger schon nahe an einer großen Gefahr Hinstreifen. 
Ist aber von einem untergeordneten Corps die Rede, 
welches zum Vesten des Ganzen allenfalls aufgcopfert wer¬ 
den kann, so fallen jene Bedingungen fort, und es fragt 
sich dann nur, ob durch eine solche Aufopferung ein wirk¬ 
lich größeres Übel abgewendet wird. Dies wird wohl 
nur selten der Fall sein, indessen ist es freilich nicht un¬ 
denkbar. Das verschanzte Lager von Pirna hat verhindert, 
daß Friedrich der Große Böhmen schon im Jahr 1756 
angriff. Die Östreicher waren damals so wenig in Be¬ 
reitschaft, daß der Verlust dieses Königreichs unzweifel¬ 
haft scheint, und vielleicht wäre damit auch ein größerer
	        
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