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einzubringen, oder auch, im Fall er an der Festung
vorbeigeht, in seinem Rücken Etwas zu unternehmen;
daß also eine Festung, ob sie gleich ihre Stelle nicht
verlassen kann, doch in Etwas die Wirksamkeit eines
vorgeschobcncll Korps hat. (5tes Buch, 8tes Kapitel.)
4. Daß die Aufstellung des Vcrthcidigerö, nachdem er
seine Truppen versammelt hat, gerade hinter dieser
Festung genommen werden kann, so daß der Angrei-
fende bis zu diesem Aufstellungöpunkt nicht Vordrin¬
gen kann, ohne daß ihm die Festung in seinem
Rücken gefährlich werde.
Zwar ist jeder Angriff auf eine LBiartierlinie als
solcher in denr Sinn eines Überfalls zu nehmen, oder
vielmehr, cö ist hier nur von dieser Seite des Angriffs die
Rede; nun ist cs an sich klar^ daß ein Überfall seine
Wirkungen in einem viel kleinern Zeitraum vollbringt, als
der wirkliche Angriff eines KriegStheaters. Wenn also in
dem letztem eine Festung, an der man vorbei muß, noth-
wendig berennt und in Schranken gehalten sein will, so
wird bei dem Überfall einer L^uartierlinie dies nicht so
nothwendig, und darum wird also eine Festung denselben
auch nicht in gleichem Maaße schwachen. Dies ist aller¬
dings wahr, auch können die 6 bis 8 Meilen von dersel¬
ben entfernten Quartiere der Flügel dadurch nicht unmit¬
telbar geschützt werden; allein in dem Anfall von ein Paar
Quartieren besteht auch der Zweck eines solchen Überfalls
nicht. Wir können erst im Buch vom Angriff umständ¬
licher sagen, was ein solcher Überfall eigentlich beabsichtigt
und sich versprechen darf, so viel aber dürfen wir hier
schon vorauösetzen, daß sein Hauptresultak nicht durch das
wirkliche Überfallen der einzelnen Quartierstände, sondern
durch die Gefechte erhalten wird, welche der Angrcifende