Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

—Otie Arbeite ressch ft 
haben sich jedoch in so großer Zahl freiwillig gemeldet, daß der 
Bedarf an Arbeitskräften in gewissem Maße gedeckt werden konnte. 
Diese Ersatzkräfte werden zum größten Teil später wieder ihren 
Platz räumen müssen, wenn die Männer aus dem Felde zurückkehren, 
um ihre frühere Arbeitsstelle wieder einzunehmen. Die deutschen 
Eisenindustriellen betrachten es als ihre erste Pflicht, den zurückkehrenden 
Arbeitern und Angestellten wieder Arbeitsgelegenheit zu verschaffen 
und ihnen auch eine solche Bezahlung zuteil werden zu lassen, daß ihr 
Auskommen gesichert ist. 
Die im Felde stehenden Arbeiter haben durch die Trennung von 
der Heimat aber auch Zeit gehabt, zu erkennen, wo ihr wahrer Feind 
steht, sie wissen jetzt: Es ist nicht der Unternehmer, ihr Arbeitgeber, 
sondern es sind die Engländer und die zahllosen anderen Feinde, welche 
den Krieg begonnen haben, um der deutschen Arbeit in der Welt das 
Wasser abzugraben, um ihr eigenes Wirtschaftsleben zu stärken und das 
deutsche zu erstickren. 
Wir wünschen von Herzen, das Gefühl, daß dem deuts chen Arbeiter 
der deutsche Unternehmer näher steht als der englische, französische oder 
sonstige Arbeiter, möge sich so mächtig erweisen, daß wir über die 
künftigen schweren Zeiten leichter hinwegkommen. Erfreulicherweise 
mehren sich auch in der Arbeiterpresse und unter den Arbeiterführern 
die Stimmen, welche das Gefühl der Zusammengehörigkeit von Arbeit— 
geber und Arbeitnehmer stärken wollen und einer gütlichen Verständi— 
ung zwischen beiden das Wort reden. Wir / wollen hierfür nur einige 
Zeitungsstimme anführen, nämlich den „Deutschen Metallarbeiter“, der 
in seiner Osternummer 1918 wirklich beherzigenswerte Worte sprach, 
wenn er ausführte ·· 
„Ist das Unternehmertum Haupt und Herz der Industrie, aufbauend, 
vorwärtsweisend, so ist die Arbeiterschaft Arm und Hand der Industrie, 
welche die schöpferischen Gedanken in die Tat umsetzt durch. deren 
— — 
ihr Rohetsen geben. Die Arbeiterschaft ist der eine notwendige Faktor 
im Getriebe der Industrie, und das Unternehmertum ist der andere. 
Jeder ist auf den anderen angewiesen und kann nur schaffen, wenn 
er den zweiten Faktor an seiner Seite hat. 
Es würde von geringer Kenntnis der Stände⸗ und Staatszusammen⸗ 
hänge zeugen, wollte man trotz der vielen Härten und Schärfen des 
Unternehmertums gegen die berechtigten Bestrebungen der Arbeiterschaft 
nach dem alten bekannten Rezept im Unternehmer nur den Feind und