Volltext: Aus Deutschlands Waffenschmiede

Die Friedenserfolge 
Wirtschaftszweige ermessen. Ferner aber auch daran, daß es die Eisen 
erzeugende und verarbeitende Industrie gewesen ist, die stets die höchsten 
Arbeiterlöhne in Deutschland bezahlt hat. Während nämlich in den 
verschiedenen Eisen- und Stahlberufsgenossenschaften, einschließlich der 
Schmiede- und Eisenerzbergbau⸗Berufsgenossenschaften, im Jahre 1913 
zusammen rund 1,7 Millionen Arbeiter, also 16 Prozent der gesamten 
gewerblichen Arbeiterschaft in der Zahl von 10,6 Millionen, versichert 
waren, betrug die Lohnsumme für diese Arbeiter mit 2,257 Milliarden 
Wark von der gesamten gewerblichen Lohnsumme in Höhe von 
11,517 Milliarden Mark 19,6 Prozent, also erheblich mehr. 
Rechnet man für jeden Arbeiter nur 2bis 3 Angehörige, die er 
ernährt, hinzu, so kommt man auf eine Gesamtbevölkerung von 5 bis 
6 Millionen Menschen. Das bedeutet, daß etwa jeder zehnte Deutsche 
in der Eisenindustrie lebt. 
Allein das Bild ist noch nicht vollständig. Wir müssen nämlich 
auch daran denken, daß ungefähr ein Drittel der deutschen Steinkohlen— 
förderung in der Eisenindustrie verbraucht wird. So darf man sagen, 
daß von den über 700000 deutschen Bergleuten etwa 230000 
mittelbar von der Eisenindustrie abhängig sind. In derselben Weise 
können wir von den 800000 Angestellten und Arbeitern unserer 
Staatsbahnen einen Anteil von fünfundzwanzig Prozent als mittelbar 
zur Eisenindustrie gehörig hinzuzählen. So kommen wir, ohne auf 
andere nahestehende Wirtschaftszweige dasselbe Verfahren anzuwenden, 
zu dem Ergebnis. IVV0 
Weit über zwei Millionen Arbeiter und eine Be— 
völkerung von etwa acht Millionen MWenschen finden 
in der deutschen Eisenindustrie ihr Brot. Diese Zahl entspricht 
der Zahl der Einwohner des Königreichs Bayern und des Groß— 
herzogtums Hessen. 
Wenn man weiß, wie tausendfältig das Wirtschaftsleben verflochten 
ist, erkennt man leicht, daß damit die wirtschaftliche Bedeutung der 
Eisenindustrie noch keineswegs ganz gekennzeichnet ist. Wieviel Kalk— 
steinbrüche, Zementfabriken, Kokereien, Thomasschlackenmühlen, Fabriken 
feuerfester Steine usw. stehen in engster Berbindung mit den Eisen— 
und Stahlwerken. Wie vielen Wirtschaftszweigen gibt die nach vielen 
Millionen zählende Bevölkerung der Eisenindustrie wieder Bestellungen 
und Arbeit. Man denke allein, wie viele Landwirte nötig sind, um 
für eine so große Bevölkerung die Nahrungsmittel zu liefern. Wie 
zahlreiche Betriebe der Textilindustrie und des Baugewerbes sind ferner 
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