Volltext: Aus Deutschlands Waffenschmiede

Deutsche Werksanlagen— 
Der größte Teil des schmiedbaren Eisens erhält seine Formgebung 
durch Schmieden, Pressen oder Walzen. Zum Schmieden dienen 
die Dampfhämmer, die neuerdings bis zu einem Fallgewicht von 
150000 Kilogramm gebaut wurden. Bekanntlich hat der welt— 
Diie Zurichtung einer großen Form 
berühmte Fried. Krupp in Essen-Ruhr auf diesem Gebiete als Bahnbrecher 
gewirkt, sodaß schon Kaiser Wilhelm J. sich gelegentlich eines Besuches der 
Gußstahlfabrik in Essen den Dampfhammer „Fritz“, von 600 Zentner 
Fallgewicht vorführen ließ. Es wird erzählt, daß jener Hammer Stahl 
bereits bis auf 1 Millimeter genau ausschmiedete, und daß man sich 
auf diese Arbeitsweise vollkommen verlassen konnte. Daher trug der 
Kaiser keine Bedenken, seine goldene Uhr unter den Hammer zu legen, 
als ihm erklärt wurde, daß man den Hammer fallen lassen könne, ohne 
die Uhr im mindesten zu treffen und zu beschädigen. Unter größter 
Spannung fiel der gewaltige Hammer und wurde um Haaresbreite 
von der Uhr entfernt zum Stehen gebracht. Der Arbeiter, der den 
Hammer bediente, erhielt zum Lohne dafür die Uhr als Geschenk. 
Die Dampfhämmer erinnern am ehesten an die alte Art des 
Eisen- und Waffenschmiedens. Allein, wo früher der muskulöse Arm 
des kräftigen Schmiedes den Hammer geschwungen hat, kann heute 
ein kleiner Junge oder ein schwaches Weib durch kurze ruckmäßige 
Hebelbewegungen den schweren Dampfhammer geradezu tanzen lassen. 
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