Full text: Dr. Hans Zötl

heit und Lebensweisheit und dann wieder übersprudelnd im köst¬ 
lichsten Humor! 
Es war rührend anzusehen, wie dieser Mann, die Bescheidenheit 
selbst, mit stiller Herzensfreude seinen nach Materien geordneten 
Schatz in der geöffneten Schublade überblickte, um dann aus den 
einzelnen Päckchen sorgsam einzelnes herauszulangen und vorzutragen. 
Waren wird beim Eintritte Fremdlinge, so schieden wir als die 
besten Bekannten — ja ich durfte beinahe sagen, als Freunde vonein¬ 
ander — und das Bindband in Form einer Anzahl seiniger Gedichte, 
die er uns zur Ausgabe Zur Verfügung stellte, folgte bald nach. 
 
3. 
Norbert Hanrieder an Hans Zötl am 21. Jänner 1890: 
Wer Ideale hat und selbstlos zu arbeiten vermag, ist mir Bruder 
und Gesinnungsgenosse. Da Deine Anhänglichkeit an Volk und Sprache 
so groß ist als die meine, so werden wir, so Gott uns das Leben 
schenkt, ausdauernd nebeneinander für beides fortwirken. 
 
6. 
Norbert Hanrieder an Hans Zötl am 24. März 1894: 
Ich bewundere nur Deine Kraft, Umsicht und Beharrlichkeit; denn 
schließlich laufen doch alle Fäden bei Dir zusammen und laufen von 
Dir wieder in die Welt, so daß Du das eigentliche Agens des 
Ganzen bist. 
 
7. 
Und wer das Brot der Heimat genießt, gleichgültig seine Herkunft 
und Lebensstellung und sein Alter, der hat sich ihr als der gemein¬ 
samen Nährmutter dankschuldigst in- und außerhalb des Berufes 
dienstbarlich zu erweisen, solange er halbwegs leistungsfähig ist. 
(Hans Zötl.)
	        
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