Volltext: Zur Biographie Johann E. Lamprechts

rischen Kartographie gehört die Karte des Mattiggaues.1) In 
größerem Maßstabe (1:48.000) entworfen ist die Karte der 
Bezirkshauptmannschaft Schärding, die Lamprecht kur2 
seinem Tode seiner Vaterstadt widmete.2) 
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Als Lamprecht 1852/53 in Maria Brnnnental seelsorglich 
tätig war, regte der damalige Bürgermeister von Schärding^ 
Josef Kyrle^in ihm den Gedanken an, die Geschichte seiner 
Vaterstadt zu bearbeiten. 
Die Ausführung des Planes bereitete ihm manche Schwie¬ 
rigkeiten, da ein großer Teil der unmittelbaren Quellen bei 
dem Brande des Rathauses 1809 verloren gegangen war 
und er sich infolgedessen gezwungen sah, das nötige Material 
auf indirektem Wege zu sammeln. „Post multum laboris et 
sudoris^ brachte er in den nächsten 7 Jahren eine „Geschichte 
des bayrischen Unterlandes und des unteren Innviertels mit 
Beziehung auf Schärding“ zustande.3) 
1860 übergab er seine Arbeit der Öffentlichkeit und 
zwar unter dem Titel: 
„Beschreibung der k. k. oberösterreichischen Grönzstadt 
Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Historisch-topo¬ 
graphisch und statistisch beleuchtet und zusammengestellt 
von J. L.“4) 
Lamprecht ging bei der Ausarbeitung der Geschichte 
Schärdings keine neuen Wege, sondern hielt sich an die 
Vorbilder, die Piliwein und Pritz in ihren Stadtgeschichten 
von Linz und Steyr geboten hatten.5) 
Die Art der Darstellung ist im Titel angedeutet: histo¬ 
rische, topographische und statistische Beleuchtung.6) Lam¬ 
precht beginnt mit der Geschichte der ältesten Zeit und 
bringt chronologisch die Besiedlungsgeschichte sowie die 
x) Im o.-ö. Landesarchiv. Sollte zur Illustration der Beschreibung’ Mattig- 
hofens dienen. 
2) Dankschreiben des Bürgermeisters L. Pfliegl an Lamprecht. Schärding-, 
8. Aug. 1895. — Die Karte befindet sich im Schärdinger Stadtarchiv. — Außer¬ 
dem wären noch anzufügen: Karte zu Strnadts Peuerbach (Flußnetz) 1868; zu 
Gaisbergers „Archäologischer Nachlese“. 24. J.-Ber. des Museums; die Grafschaft 
Neuburg mit Wernstein 1883. 
3) Vorrede zur 1. Aufl. VI f. 
4) Erschien in Wels bei J. Haas XIV, 512 S. mit einer lithographierten 
Titelvignette und zwei Ansichten von Schärding. — Die 2. Auflage erschien 
neu umgearbeitet, vielfach vermehrt und berichtigt im Selbstverläge der Stadt¬ 
gemeinde Schärding 1887—1890 in 2 Bd. 356 und 428 S. Beigegeben waren 3 zinko- 
graphierte Ansichten von Sch. um 1500, des damaligen Stadtplatzes, dann von 
Neuburg und Wernstein. 
5) Piliwein, Linz, Einst und jetzt, von den ältesten Zeiten bis auf die neu¬ 
esten Tage. 2 Teile. Linz 1846. — Pritz, Beschreibung und Geschichte der Stadt 
Steyr und ihrer nächsten Umgebungen. Linz 1837. 
6) Vgl. dazu die Gesichtspunkte, die P. Albert in „Deutsche Geschichts¬ 
blätter“ III (1902) 193—208 für die Herausgabe einer Ortsgeschichte angibt. 
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