70 IV. Beziehungen zwischen elastischen und piezoelektrischen Größen
B
\/L
a
D
sichtsreich sein, mit ihr die Aufnahme der
Temperaturabhängigkeit zu wiederholen.
Fig.51 zeigt den Aufriß des bei den Ver¬
suchen verwendeten Quarzkondensators.
Die Quarzstäbe waren auf ihren FZ-Flächen
versilbert. Der zu untersuchende Quarzstab
lagmitder einen versilberten Fläche auf einer
Fig. 51. Quarzresonator AuflageelektrodeA aus Messing auf, während
nach Nußbaumer. von der oberen Elektrode B aus eine kleine
Lamettaschlinge L den Kontakt herstellte.
Der Abstand zwischen B und der oberen FZ-Fläche von Q beträgt 0,7 mm.
Die beiden Haltestege C und D sind aus Hartgummi hergestellt.
y) Ebenfalls auf dynamischen Wege, wenn auch durch Auswertung der
Abklingkurve freischwingender Quarzresonatoren, ermittelten van Dyke
(72, 75) undFujimoto (73) die piezoelektrischen Größen. Sie erhielten hierbei
nicht den piezoelektrischen Koeffizienten dxl, sondern den Modul eu.
Van Dyke stellte aus dem Dämpfungsdekrement eines Resonators der
Dimension 4 • 0,5 • 0,5 cm3 im Temperaturbereich von —80° C bis +40° C
eine Änderung des Moduls von 5,57 • IO4 CGS. auf 5,27 CGS. fest. Dabei
ist die Änderung des Moduls mit der Temperatur bei +40° etwa zehnmal
so groß als bei —-80°. Bei Zimmertemperatur beträgt die Änderung
ungefähr 1 Prom, pro 0 C. Van Dyke bezeichnet einen Betrag von
5,29 • 104 CGS. als den besten Wert für elv
c) Uber die Beeinflussung der piezoelektrischen Konstanten
durch Röntgen- oder y-Strahlen.
Untersuchungen über die Wirkung von Röntgen- und y-Strahlen auf
die piezoelektrischen Konstanten sind von Laimböck (265), Seidl (266) und
Seidl und Huber (267) angestellt worden. Die Ergebnisse sind nicht ent¬
scheidend. Seidl und Huber diskutieren die Resultate folgendermaßen:
Laimböck beobachtete an einem Quarz eine Erhöhung der Piezokonstanten
um 34 Proz. bei radioaktiver Bestrahlung, während ein zweites Exemplar,
das eine niedrige Piezokonstante besaß, keinen Effekt zeigte. Seidl (266)
nebst Fröhlich und Hofer bestrahlten 5 Quarzplatten mit Röntgen- und
mit y-Strahlung, wobei sich innerhalb der Meßgenauigkeit eine geringe
Zunahme der Piezokonstanten ergab. Seidl und Huber bestrahlten weiter¬
hin 3 Quarzplatten, von denen eine nach der Bestrahlung keinerlei Än¬
derung zeigte, während von den beiden anderen je eine Erhöhung und
Erniedrigung innerhalb der Fehlergrenzen der Meßmethode aufwies. Aus
dem Rahmen der Ergebnisse fällt also nur das eine Exemplar von Laim¬
böck. Da auf Grund der bisher bekannten Theorie kaum eine Änderung
der Piezokonstanten durch radioaktive oder Röntgenbestrahlung zu er¬
warten ist, so dürften gemessene Änderungen nur durch sekundäre Effekte,
hervorgerufen durch besondere Kristalleigenschaften, zu erklären sein.