Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

IV. Beziehungen zwischen elastischen und piezoelektrischen Größen 47 
stücke sehr unterschiedlich verhalten. Den gegenteiligen Befund als wie 
Hettich und Steinmetz hat Greenwood mit einem positiven Ergebnis bei 
l-chlor-2,4-dinitrobenzene. 
Bemerkenswert ist eine Reihe negativer Befunde bei Greenwood, 
obgleich der Kristallklasse nach ein positiver Befund zu erwarten war, 
wie bei Äthylendiaminsulfat, Wulfenit, Jodoform. 
Es wurde von Busch und Scherrer (54) das primäre Kalium-Phosphat 
(KH2P04), von Theilacker (304) Guanidoniumjodid (CH6N3J) als piezo¬ 
elektrisch nachgewiesen. 
Mit Hilfe der Bergmann'sehen Methode fand Neuhaus (39) die Piezo¬ 
elektrizität bei den Hormonkristallen Luteosteron C und D. 
IY. Beziehungen zwischen elastischen und 
piezoelektrischen Größen der piezoelektrischen Kristalle. 
Im unerregten Zustand ist der piezoelektrische Kristall nach außen 
unelektrisch. Unter dem Einfluß äußerer elastischer Kräfte tritt eine 
elektrische Polarisation ein, die sich als Flächen- oder Raumladung be¬ 
merkbar macht. Der Kristall besitzt dann ein dielektrisches Moment. 
Um zu übersichtlichen Gleichungen zu kommen, soll der Kristallkörper 
die Form eines Parallelepipedes haben, dem die rechtwinkligen Koordina¬ 
ten X, Y,Z parallel den Kanten zugeordnet sind. Nach Voigt (40) lassen 
sich dann für die Beziehung zwischen den elastischen und piezoelektrischen 
Größen lineare Gleichungen aufstellen, die ganz allgemein gehalten sind 
und doch die speziellen Unterschiede für verschiedene Kristallklassen¬ 
zugehörigkeit umfassen. 
Es sollen folgende Bezeichnungen1) gelten: 
Ex, Ey, Ez die Komponenten der elektrischen Feldstärke, 
Px, Py, Pz die Komponenten der elektrischen Polarisation, 
Xxy Y y, Zz, Yz, Zx, Xy die Komponenten des elastischen Druckes, 
Xx, yy, zXJ y„ zx, Xy die Komponenten der elastischen Deformation, 
1) Im Schrifttum ist keine einheitliche Bezeichnungsweise der verschie¬ 
denen Größen zu finden. Voigt bezeichnet die Größen c als Elastizitätskonstan¬ 
ten, die Größen s als Elastizitätsmoduln, die Größen e als piezoelektrische 
Konstanten und die Größen d als piezoelektrische Moduln. Das National 
Physical Laboratory bezeichnet c und e wie der Verf., s und d jedoch als ela¬ 
stische bzw. piezoelektrische Konstante. Beckmann bezeichnet c, s und e wie 
der Verf., d jedoch als piezoelektrische Konstante. Dem Verfasser erschien es 
richtig, da unter vereinfachenden Bedingungen 1 /s den Elastizitätsmodul dar¬ 
stellt, s als Koeffizienten und analog auch d als Koeffizienten zu bezeichnen. — 
Das National Laboratory hat zur Vermeidung von Verwechslungen ferner vor¬ 
geschlagen, zu schreiben: für Xx Pxx , für x* £** und 
für Px fx
	        
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