Anordnung zur Bestimmung des Temperaturkoeffizienten
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leitungen eintreten können. Dies wird verständlich, wenn man bedenkt,
daß der verhältnismäßig kleine Kristallkondensator bei den Versuchen
durch recht erhebliche Gewichte belastet wird. Kapazitätsänderungen
können außerdem durch influenzierende Leiter und durch den thermisch
ausgelösten Ausgleich elastischer Spannungen in der Elektrodenanord¬
nung hervorgerufen werden; letzteres ist besonders dann zu beachten,
wenn bei Aufnahmen von Temperaturabhängigkeiten mit wechselnden
Versuchstemperaturen gearbeitet werden muß.
Das Bestreben der Forscher mußte also notwendig dahin gehen,
durch besonders sorgfältigen Aufbau Kapazitätsveränderungen von vorn¬
herein zu unterdrücken oder durch Kompensationsanordnungen unschäd¬
lich zu machen.
Eine gleich schwierige Aufgabe ist es, den Druck in geeigneter Weise
auf das Kristallstück einwirken zu lassen. Es ist wichtig, den Druck
gleichmäßig auf das Kristallstück drücken zu lassen und punktweisen
Druck infolge schlechter Planparallelität der Kristalloberflächen und der
Elektrodenflächen zu vermeiden. Langevirt (14) zeigt, daß die Verwendung
weicher Elektroden aus Zinnfolie mit einer Zwischenlage von Gummi
zwischen Folie und Druckgewicht gute Resultate ergibt. Es ist aber ebenso
wichtig, dafür zu sorgen, daß der Druck in seiner ganzen Stärke in der
beabsichtigten Kristallrichtung wirksam wird.
Anordnung zur Bestimmung des Temperaturkoeffizienten
der piezoelektrischen Konstanten dlx von Quarz [Langevin (14)].
Zwei Quarzstücke, deren piezoelektrische X-Achsen mit der Platten¬
normalen zusammenfallen, werden nach Fig. 5 mit entgegengesetzt ge¬
richteter Achse aufeinander gelegt, zwischen beiden liegt die zum Elektro¬
meter führende Elektrode. Es werden drei derartige Doppelplatten ver¬
wendet. Nach Fig. 8, die die prinzipielle Anordnung der Druckkammer
(jedoch ohne Elektrodenzuleitungen) zeigt, liegen diese Doppelplatten
auf einer stabilen, bankartigen, metallischen Unterlage als Gegendrucklager
auf. Der Druck wird über eine Aufhängung und einen massiven Metall¬
balken den Doppelplatten zugeführt. Die gesamte Anordnung ist von
einem als Heizofen dienenden Rohr, das mit Heizwindungen ausgerüstet
ist, umgeben, so daß die Messung bei veränderbarer Temperatur durch¬
geführt werden kann.
Vorversuche, die mit nur einem Plattenpaar ausgeführt worden waren,
erwiesen sich als Mißerfolge, da bei Auflegung der Gewichte die Schaukel¬
bewegungen der gesamten Apparatur, die schwankende Kapazitätsände¬
rungen nach sich zogen, zu groß waren. Die Benützung dreier Doppel¬
platten verbesserten die Resultate zwar etwas, aber nicht so, daß sich
einwandfreie Resultate ergaben. Sicherlich traten auch dann* noch durch
das Auflegen der Druckgewichte Änderungen der Kapazität des Konden¬