Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

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XV. Piezoelektrische Quarzkörper als Ultraschall-Sender 
Schallenergie ungeschwächt abstrahlen kann. Dies ist bei den Stäben als 
Strahlen einfach zu erfüllen, da bei ihnen die Anregung an den nicht 
strahlenden FZ-Flächen erfolgt. Die Elektroden können in diesem Falle 
Massivelektroden sein, die diesen Flächen nahezu anliegen, falls man es 
nicht vorzieht, einen Metallniederschlag als Elektrodenbelag auf diesen 
Flächen anzubringen. 
Bei den Plattenstrahlern liegen die Verhältnisse etwas schwieriger, 
da bei ihnen die FZ-Flächen gleichzeitig strahlende Flächen und An¬ 
regungsflächen sind. Man erreicht eine ungeschwächte Abstrahlung auch 
in diesem Fall auf verschiedene Weise. 1. Man bringt statt massiver 
Elektroden einen Elektrodenbelag auf den Quarzflächen an. Dadurch 
wird die Dämpfung im allgemeinen etwas erhöht, was jedoch gegenstands¬ 
los ist. Der Metallniederschlag schwingt mit, die Frequenz wird kaum 
beeinflußt. 2. Die Quarzplatte wird mit der einen FZ-Fläche auf einer 
metallischen Unterlage, wofür vorteilhaft Blei verwendet wird, aufgelegt, 
während die andere Elektrode als Ringflächenelektrode mit möglichst 
großem Innendurchmesser der oberen Anregungsfläche in geringem Ab¬ 
stand gegenüber steht; der Schall kann durch das kreisförmige Loch der 
Ringelektrode ungehindert hindurch strahlen. 3. Man verwendet massive, 
mehrere cm dicke Metallelektroden, die durch Kitt oder ähnliche Mittel 
mit den Anregungsoberflächen fest verbunden werden. In diesem Falle 
bilden Quarzplatte und Anregungselektroden einen gemeinsamen Resona¬ 
tor, dessen Frequenz durch die Dicke der Elektroden, die ebenfalls von 
dem elastischen Schwingungszustand mit ergriffen sind, wesentlich 
bestimmt wird [Langevin (284), Sokoloff (285), Florisson (286), Boyle 
(292)]. 
Die Quarzkörper strahlen im Schwingungszustand die Energie nach 
zwei entgegengesetzten Richtungen ab. Dies ist in den meisten Fällen 
unerwünscht, da dadurch nur der Wirkungsgrad der Anordnung herab¬ 
gesetzt wird. Gruetzmacher konzentriert daher die Schallenergie, indem 
er der einen Quarzoberfläche eine brennspiegelähnliche Form gibt (287) 
oder durch eine besondere Anordnung der Unterlage der Quarzplatte 
die Schallabstrahlung nach der rückwärtigen Seite unterdrückt (288). 
Die Anschaltung des Quarzkörpers an den erregenden Sender kann 
in Oszillator- oder Resonatorschaltung erfolgen. 
Für die Oszillatorschaltung wird die auf S. 206 näher beschriebene 
P/m:e-Schaltung gewählt, der Quarzkörper wird als Steuerquarz zwischen 
Gitter und Kathode gelegt. Die auf diese Weise erzeugte Schallenergie 
ist im allgemeinen gering, man kann sie durch zusätzliche Rückkopplung, 
wie Parallelschaltung eines Kondensators geeigneter Kapazität zwischen 
Anode und Gitter, etwas verstärken. Dies versagt jedoch auch dann, 
wenn der Steuerquarz in einer Flüssigkeit untergebracht ist, da in 
diesem Fall die Dämpfung zu groß wird.
	        
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