Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

Statische Meßanordnungen zur quantitativen Messung 7 
kannt, so ist es prinzipiell möglich, den Piezokristall zur Druckbestimmung 
zu verwenden. Die physikalische oder technische Aufgabe, einen Druck 
zu bestimmen, geht dann in die Aufgabe über, eine Ladung bzw. eine 
der Ladung e entsprechende elektrische Spannung zu messen. 
Ein zwischen zwei Elektroden angeordneter Kristall bildet mit diesen 
die Kapazität C; die auf den Elektroden durch den Druck erregte Ladung 
erzeugt an dieser Kapazität die Spannung: 
V = ^--I2! 
Nach der Formel [2] geht also durch C die Dimension der zwischen den 
Elektroden liegenden Kristallplatte in V mit ein. Die Breite und Länge 
der Kristallfläche mögen mit b und /, die Plattendicke mit t und die 
Dielektrizitätskonstante des Kristalls in Richtung der Flächennormalen 
mit s bezeichnet sein, dann ist 
v^^Jrrd-p-[3] 
e-O'l 
Die entwickelte Spannung wird also um so größer, je dicker (t) die 
Kristallplatte und je kleiner ihre Oberfläche (b • /) ist. Nehmen wir als 
Versuchskristall Bergkristall oder Quarz, dessen Dielektrizitätskonstante 
e = 4,5 ist, so ergibt sich, wenn die Plattendicke mit der Richtung der 
piezoelektrischen X-Achse des Kristalls zusammenfällt, für einen Quarz¬ 
würfel der Größe 1-1-1 cm3 bei einem Gesamtdruck von 1 kg und bei 
einer piezoelektrischen Konstanten d = 6,36 • 10~8 CGS (Dimension 
c1/» m-1/* s1, s. S. 54) eine Spannung von 
4 - 3,14 - 6,36 - 10-8 • 9,81 • 10« rrQ 
V = — LuS 
4,5 
= 0,174 CGS 
= 52 Volt. 
Die erzeugte Spannung ist scheinbar sehr groß. In Wirklichkeit stellt 
sie ein nicht erreichbares Optimum dar, da bei der Berechnung von C 
die unvermeidbaren Zusatzkapazitäten, die als Zuleitungskapazität zum 
Spannungsmesser und als Kapazität des Spannungsmessers selbst der 
Kapazität des Quarzwürfels parallel geschaltet sind, außer acht gelassen 
wurden. In dem angeführten Beispiel hat die Quarzkapazität eine Größe 
von etwa 0,4 ¡x¡jlF% Diese Kapazität ist normalerweise verschwindend klein 
gegen die Schaltkapazitäten, so daß die wirklich entstehende Spannung 
um Zehnerpotenzen kleiner ist. Unter Berücksichtigung dieser durch den 
Begriff C0 zusammengefaßten schädlichen Kapazitäten erhält man tatsäch¬ 
lich nur eine Spannung 
v~cTcr 141
	        
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