T onfrequenzsender
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frequenz abgestimmten Resonanzkreis als Sperrglied, so daß der Sender
ohne Steuerquarz nicht schwingt. Wird der Steuerquarz dem Sperrglied
parallel geschaltet, so vermindert er dessen Impedanz, womit die Schwin¬
gungen einsetzen können. Am Steuerquarz liegt dann nur ein Bruchteil
der Spannung des Anodenkreises. Bei Frequenzen von 750—1000 kHz
wurden hierdurch im einstufig quarzgesteuerten Sender Leistungen bis
zu 450 Watt erzielt. Bei höheren Frequenzen müssen Schutznetzröhren
verwendet werden, die noch tragbare Leistung ist dann 100 Watt. Die
Frequenzkonstanz ist nicht besonders hoch: 1 • 10~4. (Uber die Kühlung
des Steuerquarzes s. a. S. 156.)
Bei sehr hohen Frequenzen (über 106 Hz) wird die Spannungs¬
empfindlichkeit (Anoden- und Heizfadenspannung) der Frequenz in der
Pier¿¿-Schaltung sehr groß. Sabaroff (250) zeigt, daß diese Spannungs¬
empfindlichkeit durch eine Schaltung mit dem Steuerquarz zwischen
Gitter und Kathode, bei der im Anoden- und Gitterkreis Induktivität
möglichst vermieden wird und nur Kapazitäten mit parallelgeschalteten
Widerständen benützt werden, soweit herabgesetzt werden kann, daß eine
lOproz. Spannungsänderung nur eine Frequenzänderung von 5 • 10~8
nach sich zieht. Die Verringerung der Spannungsempfindlichkeit wird
von Mc Kinnon (240) durch eine Dynatronschaltung zu erreichen ver¬
sucht, bei der der Steuerquarz zwischen Anode und Heizfaden liegt.
Der Steuerquarz erhält den erregenden Wechselstrom durch Sekundär¬
elektronen aus der Anode. Die Anodenspannung ist Null, das Schirm¬
gitter hat eine Spannung von 150 Volt. Das Steuergitter ist mit dem
Heizfaden verbunden. Schaltelemente, wie abgestimmter Schwingungs¬
kreis fehlen.
Tonfrequenzsender.
Tonfrequente Sender mit Quarzsteuerung arbeiten unter Gleich¬
richtung zweier Hochfrequenzschwingungen nach dem Uberlagerungs¬
prinzip. Wird eine stetige Veränderung der Tonfrequenz gefordert, so ist
nur der eine der beiden Sender quarzgesteuert. Der zweite Sender wird
durch Änderung der Kapazität des Abstimmkondensators des Anoden¬
kreises stetig in seiner Frequenz geändert. Um reproduzierbare, in Ton¬
frequenz geeichte Einstellungen dieses Abstimmkondensators zu erlangen,
ist eine Kontrolle der Frequenzskala dieses Senders durch geeichte Leucht¬
resonatoren zweckmäßig. Die Feinabstimmung des Senders geschieht am
besten durch einen, dem Abstimmkondensator parallel geschalteten Hilfs¬
kondensator, so daß eine einmal vorgenommene Eichung des Abstimmkon¬
densators in Tonfrequenzen erhalten bleibt. Soll die Tonfrequenz nur in
einem kleinen Bereich geändert werden, so können beide Uberlagerungs¬
sender quarzgesteuert werden, die Frequenz des einen wird dann durch
Beeinflussung des Steuerquarzes z. B. durch Verstimmen des Anoden¬
kreises oder durch Änderung des Kristalldruckes [Wertli (248)] oder auch
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Scheibe, Piezoelektrizität des Quarzes