Hoch- und Mittelfrequenzsender
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schalteten Anodenstrommessers geschehen. In einem ähnlichen Maße,
in dem der Schwingungsstrom steigt, verringert sich der Anodenstrom
mit zunehmender Annäherung des Wertes von C an die Resonanzkapazität,
um bei Erreichung des Resonanzpunktes auf den Anodenruhestrom
zurückzuspringen. Der Kondensator des Schwingungskreises wird dann
auf einen C-Wert eingestellt, der kleiner als die Resonanzkapazität ist.
Wieweit man von der Resonanzeinstellung abbleibt, richtet sich nach dem
Grade der Frequenzkonstanz und der gewünschten Stärke der Schwin¬
gungen. Beides ist nicht gleichzeitig optimal zu erhalten. Da man bei den
modernen quarzgesteuerten Sendern in erster Linie hohe Frequenz¬
konstanz verlangt, so wird man unter Verzicht auf größere Schwingungs¬
amplitude erheblich von der Resonanzeinstellung abbleiben.
Pierce verwendet als Gitterableitung einen Hochohmwiderstand, um
die Aufladung des Gitters auf eine negative Spannung zu verhindern.
An Stelle des Widerstandes, der nicht nur die Gittergleichspannung,
sondern auch die Wechselspannung des Steuerquarzes verkleinert, kann
eine Hochfrequenzdrossel geschaltet werden. Crossley (193) zeigt, daß
dann die im allgemeinen geringe Senderleistung erhöht werden kann, wenn
für richtige Gittervorspannung durch eine mit der Gitterdrossel in Serie
liegende Batterie gesorgt wird. Die Drossel verhindert den Zusammen¬
bruch der Wechselspannung des Quarzes, die Vorspannbatterie schiebt den
Arbeitspunkt des Senders auf den steilen Teil der Röhrenkennlinie. Es
lassen sich dann an Stelle von Verstärkerröhren kleine Senderöhren durch
den Quarz aussteuern. An einem Beispiel wird von Crossley die Leistungs¬
erhöhung von sonst 1 Watt auf 21 Watt erläutert.
Bei quarzgesteuerten Sendern sehr geringer Leistung ist es auch oft
üblich, das Gitter nicht durch einen besonderen Widerstand abzuleiten,
sondern die Ableitung dem nicht unendlich schlecht leitenden Röhrenfuß
zu überlassen. Einen Nachteil bezüglich der Frequenzkonstanz scheint
dies nach den Ergebnissen mit den Quarzuhren, die z.T. ohne Gitterwider:
stand geschaltet sind, nicht zu haben. Im Gegenteil, infolge des Einflusses
des Gitterwiderstandes auf die Frequenz müssen hohe Ansprüche an die
Konstanz eines Ableitewiderstandes gestellt werden. Falls diese von
dem Widerstand nicht erfüllt werden, ist der Verzicht auf ihn vor¬
teilhafter.
Lucas (184) stellte erhebliche Frequenzänderungen infolge variablen
Gitterpotentiales fest. Als Ursache der Potentialänderung ergab sich der
Einfluß der Luftfeuchtigkeit auf die Gitterableitung und auf die Uber¬
gangswiderstände zwischen den Elektrodenzuleitungen. An einem Tage
hoher Luftfeuchtigkeit waren beispielsweise die . Schwingungen eines
evakuierten Steuerquarzes erst nach Trocknung des äußeren Aufbaues
der Quarzhalterung zum Einsatz zu bringen. Maßnahmen zur Verhütung
des Einflusses der Luftfeuchtigkeit durch Trocknung oder besonders aus¬