Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

Strahlbeugung durch Quarzgitter 
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[über die Abflachung der Resonanzkurve durch die Flüssigkeitsdämpfung 
s. Hiedemann und Seifen (271).] 
Einen Weg, wie die Flüssigkeitsdämpfung vermieden werden kann, 
haben Lucas und Biqiiard (155, 156) selbst schon angegeben. Sie zeigten, 
daß auch die in einem zu stehenden elastischen Schwingungen angeregten 
Quarz vorhandene elastische Druck- oder Schallwelle ebenfalls als opti¬ 
sches Gitter wirkt. Die Versuchsanordnung ist in Fig. 155 schematisch 
gezeichnet. Der in Richtung seiner 
elektrischen Achse schwingende 
Quarz (Dickenschwingung) wird 
von dem Spaltbild in Richtung der 
neutralen oder optischen Achse 
durchleuchtet. Auf dem Schirm 
bilden sich Beugungsbilder nach 
Fig. 156 ab. Die Dimensionen der 
Quarzplatte waren: Länge in der 
optischen Achse 10 cm; Länge in 
Richtung der elektrischen Achse 
1,5 cm; Ordnungszahl A: = 121 ; 
Frequenz = 1,5 • 107 Hz. 
Bergmann (196) untersuchte mittels dieser Methode das Harmoniever¬ 
hältnis der Eigenfrequenz einer in Richtung der Plattendicke schwingen¬ 
den Quarzplatte, indem er das Erscheinen des Beugungsbildes als Resonanz¬ 
nachweis zwischen erregender und erregter Frequenz gebrauchte. Die 
Anordnung ähnelte der der Fig. 155, indem ^r einen intensiv beleuchteten 
Spalt mittels eines Objektives langer Brennweite auf einer Mattscheibe 
abbildete. Direkt vor dem Objektiv, und zwar zwischen diesem und der 
Mattscheibe, befand sich die Quarzplatte, die in ihrer Längsrichtung, 
senkrecht zur Schwingungsrichtung durchstrahlt wurde. Der Abstand 
Quarzplatte—Mattscheibe betrug 172 cm. 
Man kann bei dem Versuche natürliches oder polarisiertes Licht ver¬ 
wenden. Bei Benutzung natürlichen Lichtes ergibt sich kein Unterschied, 
ob man die Durchstrahlung in der 7-Richtung oder in der Z-Richtung 
erfolgen läßt. Verwendet man jedoch polarisiertes Licht, so nimmt die 
Intensität der Beugungsbilder bei Durchstrahlung in der F-Richtung 
mit zunehmender Ordnungszahl wesentlich stärker ab, wenn der elektrische 
Lichtvektor senkrecht zur Z-Achse der Platte schwingt, als wenn er 
parallel zur Z-Richtung liegt. 
Die Einstellung auf Resonanz erfolgt so, daß die Senderfrequenz 
solange verändert wird, bis die Beugungserscheinungen auf der Mattscheibe 
erscheinen. ,,Die Einstellung der erregenden elektrischen Schwingung war 
in jedem Fall außerordentlich scharf." 
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Scheibe, Piezoelektrizität des Quarzes 
Fig. 156. Beugungsbild eines schwingen¬ 
den Quarzes nach Lucas und Biquard.
	        
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