Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

b) Der Quarzresonator als Selektionsmittel 
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der Absorptionskurve wurden noch von Andreeff, Fréedericksz und Ka- 
zarnowsky (61) und Nußbaumer (66) durchgeführt; Ergebnisse s. S. 63. 
Die Messungen aller Forscher ergaben, daß die Dämpfung in starkem 
Maße durch die Halterung, Reibung auf der Unterlage, Reibung in der 
Luft und Feuchtigkeit [Lucas (184)] beeinflußt wird. Lucas konnte 
zeigen, wie die Absorptionskurve schärfer und tiefer wurde (Fig. 140), 
wenn die Halterung verbessert, die Luft getrocknet und die Luft entfernt 
wurde. 'Nach Chaikin verringerte sich das Dämpfungsdekrement um mehr 
als 50 Proz. bei Ubergang von Luft zu Vakuum. Gockel fand ähnliches; 
er zeigte weiter, daß schwach versilberte Resonatoren und unversilberte 
fast den gleichen Dämpfungswert haben, während eine starke Versilberung 
das Dekrement um etwa 100 Proz. erhöht. Van Dyke (75) fand eine starke 
Abnahme des Dekrementes, wenn er von ungeätzten Oberflächen zu 
geätzten und polierten überging; das Dekrement unpolierter und un- 
geätzter (ungesäuberter) Resonatoren fiel von 126 - 10~6 bei normalem 
Luftdruck, über 31 • 10~6 bei Wasserstoff, über 11—17 • 10~6 im Vakuum 
auf 5,4 • 10~6 bei geätzten und polierten Resonatoroberflächen im Vakuum. 
Die Leuchtresonatoren haben Dekremente von etwa 4—7 • 10~5. 
Die Messungen geben unreproduzierbare Werte, wenn die Quarzresona¬ 
toren auf einer Unterlage aufliegen. Schon das Aufliegen allein erhöht das 
Dekrement. Die Resonatoren werden daher soweit als möglich in den Kno¬ 
ten gelagert, bewährt hat sich auch hierbei die Auflage auf dünnen Fäden. 
Bei Quarzresonatoren mit plattenförmigen Elektroden, die sich nicht 
im Vakuum befinden, besteht die Gefahr, daß Energieabsorption und 
Dämpfung durch stehende Luftwellen, die sich bei bestimmtem Elektroden¬ 
abstand zwischen Elektroden und Quarz ausbilden können, auftritt 
[Dye (63), M. Wien und Großmann (216)]. 
b) Der Quarzresonator als Selektionsmittel. 
Auf S. 168 ist gezeigt worden, daß ein Quarzresonator als ein aus L', C 
und R' bestehender Schwingungskreis aufgefaßt werden kann, dem eine, 
durch die Elektrodenanordnung gegebene statische Kapazität Cs' parallel 
geschaltet ist. Auf S. 176 sind die Ergebnisse besprochen worden, die die 
Zulässigkeit dieser Auffassung bestätigen. Es ist daher durchaus möglich, 
den Resonator als einen elektrischen Sperrkreis oder als ein elektrisches 
Filter zu betrachten, die die gleiche Rolle zu spielen vermögen, wie ein aus 
üblicher Induktivität und Kapazität bestehendes Glied eines Siebkreises. 
Der Quarzresonator hat gegenüber dem gewöhnlichen Resonanzkreis 
den Vorteil der außerordentlich hohen Frequenzkonstanz und damit der 
sehr genauen Fixierung des Durchlaßbereiches aufzuweisen, er hat aber 
den zur Zeit für viele Zwecke noch sehr großen Nachteil der zu schmalen 
Bandbreite. Besondere Vorkehrungen zur Vergrößerung der Bandbreite 
müssen daher oftmals getroffen werden.
	        
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