Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

Messung der Dämpfung 
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liegen. Im Nullzweig liegt eine Spule L0 nebst 
regelbarem Drehkondensator C0, mit dessen Hilfe 
der Nullzweig auf die Eigenfrequenz des Resona¬ 
tors zwecks Erhöhung der Brückenempfindlich¬ 
keit abgestimmt werden kann. Die Brücke wird 
vor der Messung bei einer Frequenz, die einige 
Prozent höher oder tiefer als die Resonatorfre¬ 
quenz liegt, mittels der Kapazitäten abgeglichen. 
Wird die Brücke danach zwecks Aufnahme der 
Resonanzkurve mit dem Meßstrom bei allmäh¬ 
lich geänderter Frequenz beschickt, so bleibt 
infolge der Brückenabgleichung die Kapazität Cs 
auf den Ausschlag des Galvanometers im Null¬ 
zweig einflußlos. Die Resonanzkurve kann unge¬ 
stört aufgenommen werden. Das Dekrement wird 
in üblicher Weise aus der Resonanzkurve abge¬ 
leitet (Bjerknes'sche Resonanzmethode)1). 
Chaikin (213) bezweifelt, wenn auch nach den 
Ergebnissen der eigenen Messungen unberechtigt, 
ob man bei Quarzschwingungen überhaupt von 
einem logarithmischen Dekrement sprechen kann, das die Anwendung der 
Bjerknes1 sehen Methode erlaubt. Chaikin nimmt daher die Abklingkurve 
der freien Schwingungen eines angestoßenen Quarzresonators auf und 
ermittelt aus der Abklingkurve die Dämpfung. Die Methode besteht darin, 
daß ein mit zwei Elektrodenpaaren versehener Quarzstab über das eine 
Elektrodenpaar zu Schwingungen angestoßen wird, die dann über das 
andere Elektrodenpaar in einem Detektorkreis mit ballistischem Galvano¬ 
meter Ladungen induzieren. In einem dem Anstoß folgenden beliebigen 
Moment wird durch einen Unterbrecher der erregende Sender ausge¬ 
schaltet, worauf nach einer genau bestimmbaren Zeitdifferenz der vor¬ 
erst abgeschaltete Detektorkreis angeschaltet wird. So kann festgestellt 
werden, bis zu welchem Betrag die Amplitude des während dieser Zeit¬ 
differenz ausschwingenden Quarzstabes abgefallen ist. Unter Änderung 
der Zeitdifferenz ist die Abklingkurve, die, wie festgestellt wird, doch die 
Form des bekannten Exponentialgesetzes hat, punktweise ermittelbar. 
Die erreichbare Meßgenauigkeit der Methode betrug 1 Proz. 
Gockel (214) bestimmt das Dämpfungsdekrement ebenfalls durch 
Aufnahme der Abklingkurve des ausschwingenden Quarzresonators. Als 
Indikatorkreis dient ein Röhrenvoltmeter mit ballistischem Galvano¬ 
meter. Das Schaltschema ist in Fig. 139 gezeichnet2). Die Apparatur be- 
!) s. Kohlrausch, Prakt. Physik, XVII, 1935, S. 771, e. 
2) In Fig. ergänze den unteren Gitterkreis durch eine Kapazität von 
50 ¡jL[jiF analog oberem Gitterkreis. 
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Fig. 138. 
Dämpfungsmeßbrücke.
	        
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