Volltext: Piezoelektrizität des Quarzes

142 VIII. Dehnungsschwingungen bei Quarzplatten 
zeichnen diese Plattenschnitte als DT (0 = —53° bezw. & = 37°)-Schnitt 
und als CT (0 = 38° bezw. & = 128°) -Schnitt. Der T.K. der größeren 
Eigenfrequenz ist in dem untersuchten Intervall von = 350 bis i? = 145° 
negativ. Der T.K. beider Scherungsschwingungen ist außerdem stark von 
der Form der Platte abhängig. 
Wright und Stuart hatten durch Bestreitung mittels Lycopodiums bei 
den niedrigeren Scherungsschwingungen auf der Plattenoberfläche die Aus¬ 
bildung zweier senkrecht aufeinanderstehender Schwingungsrichtungen 
feststellen können. Bechmann (110) zeigt, daß die Schwingungsfigur, un¬ 
abhängig vom Neigungswinkel der Platte gegen die optische Achse, aus zwei 
auf einander senkrechten Schwingungsrichtungen besteht, die durch zwei 
Knotenlinien getrennt sind, von denen die eine mit der Richtung der 
elektrischen, die andere mit der Richtung der in die Plattenebene proji¬ 
zierten optischen Achse zusammenfällt. 
Schumacher untersucht die Schwingungsform kreisförmiger und 
quadratischer Platten bei Erregung der niedrigeren Scherungsschwingung 
mittels einer optischen Interferenzmethode, um den Einfluß der Beran- 
dung auf die Knotenlinien und den dämpfenden Einfluß der Platten- 
halterung festzustellen; s. Fig. 146d, e. 
Komplikationen treten auf, wenn die Frequenz einer der beiden 
Scherungsschwingungen mit der Eigenfrequenz einer Harmonischen der 
Dehnungsschwingung in Richtung der X-Achse zusammenfällt. Es ist 
dann im allgemeinen Mehrwelligkeit vorhanden. 
d) Dehnungsschwingungen bei einem Plattenschnitt XY 
senkrecht zur optischen Achse. 
Von besonderem Interesse sind die elastischen Vorgänge bei Quarz¬ 
platten, die senkrecht zur optischen Achse aus dem Kristall herausge¬ 
schnitten sind. Da der Elastizitätsmodul in der XF-Ebene des Quarz¬ 
kristalles in jeder Richtung gleich groß ist, so verhält sich eine solche 
Platte wie ein isotropes Medium. 
Love (187) hat gezeigt, daß bei sehr dünnen kreisförmigen Platten 
eines isotropen Mediums drei Arten von Dehnungsschwingungen auf¬ 
treten: Typus A, Schwingung in der Richtung des Plattenradius; 
Typus B, Schwingung in Richtung der Plattendicke; Typus C, Schwingung, 
die in beiden Richtungen gleichzeitig erfolgt. Petrzilka (188) behandelte 
die Schwingungsverhältnisse der kreisförmigen Quarzplatte XY in An¬ 
lehnung an die Theorie Love's und bestätigt im Einklang mit Giebe und 
Blechschmidt (90) das Auftreten des Typus A und auch des Typus B. Der 
Typ C, der den Charakter einer Scherungsschwingung hat, konnte eben¬ 
falls für die ersten beiden Eigenschwingungen in guter Ubereinstimmung 
mit der Theorie gefunden werden. Eine Kreisplatte des XF-Schnittes 
kann also zu einer radialen Dehnungsschwingung (A), zu einer Dicken¬
	        
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