114 VI. Quarzstäbe als piezoelektrische Resonatoren
noch wesentlich konstanter, wie nach Tabelle 16 neuere Messungen an
dem abgebildeten Leuchtresonator für 60000 Hz vermuten lassen.
Tabelle 16 gibt die Resultate für den Leuchtresonator I,g, Nr. 681,
der Frequenz 60000 Hz an. Die Meßgenauigkeit der Methode M II betrug
i 4 • IO-6, die Meßgenauigkeit der Methode M IV ± 2 • 10~7. Man sieht,
daß die Schwankungen der Frequenz bei M IV etwas kleiner sind; die
mittlere Schwankung beträgt etwa il-lO-6. Mit diesem Ergebnis
dürfte die Grenze der Meßgenauigkeit der Leuchtmethode erreicht sein.
Die Resonatorform der,,Orientierung II gebunden " (II, g).
Die Fig. 84 zeigt eine Photographie dieser Resonatorform, die genau nach
dem Schema der Fig. 80 entwickelt wurde. Wegen der, bei Anordnung der
Anregungselektroden an den beiden Stirnflächen, nur geringen Feldstärke
im Quarz kann die Stablänge kaum größer als 5 cm gewählt werden.
Der Temperaturkoeffizient liegt in der Größenordnung der Werte der
Tabelle 14 bei etwa 0,5 • 10~6. Die bisherigen Laboratoriumserfahrungen
zeigen, daß die gleichgroße Frequenzkonstanz wie bei den gebundenen
Stäben I vorhanden ist.
Die Leuchtresonatoren als Frequenznormale bei
internationalen Frequenz ve rgleichungen.
Die Leuchtresonatoren sind einige Male bei Frequenzvergleichungen
zwischen einigen Staatsinstituten als transportable Frequenznormale mit
großem Erfolg verwendet worden. Ein Vergleich im Jahre 1931 (102)
zwischen der Regia Academia Navale in Livorno, dem National Physical
Laboratory in Teddington, dem Laboratoire National de Radioélectricité
in Paris und der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt ergab für den
verwendeten Leuchtresonator Nr. 454 der Frequenz 100000 Hz eine
Frequenzübereinstimmung auf 1 • 10~5. Eine Messung eines Resonators
I,g für 100000 Hz und eines Resonators II, / für 1000000 Hz in der
Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (137) in den Jahren 1931 und 1935
und im National Physical Laboratory in den Jahren 1932, 1933, 1935
ergab Ubereinstimmung der gemessenen Werte innerhalb von etwa 3 • 10-6.
Die gebundenen Typen der Quarzresonatoren als Steuer¬
quarze höchster Frequenzkonstanz.
Die Vermutung, daß ein erheblicher Teil der gemessenen Frequenz¬
schwankungen bei den Leuchtresonatoren der gebundenen Typen auf den
Meßfehler der Meßmethode und auf die begrenzte Abstimmgenauigkeit der
Leuchtmethode zurückzuführen ist, dürfte sich durch die Verwendung von
Resonatoren I,g und Resonatoren II,g, die von Scheibe und Adelsberger
als Steuerquarze bei den Quarzuhren (140) eingesetzt wurden, bestätigen.
Näheres über diese Resonatoren auf S. 146.