Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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zen umschrieben^ Weh! rufen, welchem das traurige Loos ge 
falle«/ eine« schwachen Herr« zu habe«. Bey der Bösartigkeit 
wohne« zuweilen gewaltige Kraft?/ welche Großes ausführe«/ 
und das Volk auf de« höchsten Gipfel des Ruhmes hebe« kön 
nen. Die Schwäche aber ist ei« Spielball der Leidenschaften 
aller Parteyen, und gewöhnlich sind Verwirrung/ Zwiespalt 
und Auflösung aller Ordnung in ihrem Gefolge.— Wie vielen 
Kummer bereitete nicht Salzburgs Kirchenfürsten Egitolph seine 
Schwäche, seine unzeitige Nachsicht? — wie nachtheilig wirkte 
sie nicht auf die Gesittung des ihm unterworfenen Volks, und 
auf die Disciplin seiner Kirche? — Er hat selbst die durch 
so hohe Tugenden und glänzende Eigenschaften der großen 
Vorvordern erworbene erzbischöfliche Würde in Gefahr ge 
bracht, und seine Nachfolger in die traurige Nothwendigkeit 
versetzt, zur Sicherung dieses schimmernden Vorzugs einen 
ungleichen Kampf mit dem päpstlichen Stuhle zu bestehen. 
Wir haben gesehen, in welcher schwierigen Lage sich EgitolphS 
Vorgänger befand. Nach Udelberts Tode ward diese Lage wo 
möglich noch kritischer, und der politische Himmel, weit ent 
fernt sich aufzuhellen, trübte sich vielmehr noch mehr an, und 
ließ eine dunkle Zukunft vorahnen. 
Heinrich der Erste, der Vater des Vaterlandes, starb, 
nachdem er in seinem Sohne Otto einen Nachfolger bestellt, 
der seiner würdig war. Diese Regierungsveränderung dauchte 
dem Herzoge von Bayern Eberhard, Arnulphs Nachfolger, 
der günstigste Augenblick zu seyn, sich von dem jungen Otto, 
dessen Lehensträger zu seyn er sich schämte, unabhängig zu ma 
chen. Ein schwerer blutiger Krieg, Folge dieses Versuchs, brach 
über Bayern los, und endete damit, daß Eberhard Bayern 
an seinen Oheim Berthold abtreten mußte, daß sich Otto die 
Grafen von Oestreich, Trungau und ^teyermark unmittelbar 
unterwarf, und nach Regensburg einen königlichen Pfalz 
grafen hinsetzte. 
Des Krieges gesetzhöhnende Zeit brachte in Bayern auch 
Verachtung der Kirchensatzungen und der Sittengesetze nach 
sich. Udelbert hat diesen Uebeln durch Synodal-Versammlungen
	        
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