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Jahren der päpstliche Stuhl zehn Mahl erledigt und wieder be
setzt worden. Die Kirche, die ohne zu fallen, von solchen
Stürmen umtobt werden darf, muß wahrlich auf Felsen
gebaut seyn. — Pilgrin bekleidete, wie sein Vorgänger,
erstlich beym König Ludwig, und nach der Hand bey dem
König Konrad die Würde eines Kanzlers und Erz-Capellans.
Er hatte den Trost, während das übrige Deutschland den
Jammer der ungarischen Einfälle erfuhr, sein Salzburg dem
raubsüchtigen Späherauge dieser Barbaren entrückt zu wis
sen. Unter ihm erhielt die Kirche von Salzburg, aus der
Gunst König Ludwigs, durch den Hof Salzburghofen und
andere Grundstücke, einen Zuwachs an zeitlichem Gute) so
wie er auch das Patrimonium des Petersklosterö mit der
Schenkung des Priesters Jrmenhar am Flusse Hlan berei
cherte. Im Ganzen trägt seine Regierung das Gepräge
von Umsicht, Gewandtheit, Eifer und Festigkeit. Er starb
im Jahre gi5.
L. I^äsIIiertus 8su I^uälrörtus.
Xrekiexiscopus VIII. et Xbl)38 XVIII.
9>3 — 9Z5.
Deutschland hatte in Konrad einen König; Konrad hatte
a^er nur eines Königs Nahmen. Innere Unruhen bewegten
unter ihm das Land. Franken und Sachsen führten blutige
Fehden; alle Macht war in den Händen der Herzoge, welche
nach Unabhängigkeit strebten, und in Schwaben übten die zwey
Kammerbothen Erchang und Bertholt», mit denen Bayerns
Herzog Arnulph der Böse (s), uneingedenk des Geschicks
der Agilolsinger, im Bunde stand, schreyende Frevel an Sa
lomo Bischof von Kostnitz. König Konrad forderte die Frevler
nach Altheim auf den Fürstentag vor, wo sie von den Bi
schöfen, deren Güter sie geplündert, zum Tode verurtheilt wur
den. Ueber Arnulph den Bösen, welcher, weil er mit den Un-