Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

ben, und weihte sich ihm mit ganzer Hingebung alle seine Kräfte. 
Arno fehlte auf keiner der Synoden, welche Carl zwischen den 
Jahren 601 — 604 in Achen versammelte. Wahrend der Si 
tzungen der Synode von 8o3 schickte ihn der Kaiser nach Nom, 
um bey dem Papste anzufragen, ob die Chorbischöfe das Recht 
hätten, die oickinaiiam. auszu 
üben. Im Spätherbste desselben Jahrs bey Gelegenheit einer 
Bereisung Bayerns überraschte er ihn in Salzburg, und be 
stätigte ihm da für ewige Zeiten die ihm von seinem Sohne 
Pipin eingeräumte Jurisdiction über Kärnthen. DieDiöcesan- 
verhältniffe in dieser neuaquirirten Provinz veranlaßten (811) 
zwischen dem Erzbischöfe von Salzburg und zwischen dem Urso 
von Aquileja einen Gränzstreit. Urso führte für sich Synodal 
verordnungen an, welche noch vor der Invasion derLongobar- 
den erlassen wurden, und welche ihm nach seiner Behauptung 
ein unbestreitbares Recht über mehrere Districte Kärnthens ein 
räumten. Arno seinerseits producirte Entscheidungen der Päpste 
Zacharias, Stephan und Paul, und machte noch überdieß die 
Bemühungen, und die apostolischen Verdienste der Bischöfe 
von Salzburg um dieChristianisirung dieserProvinz, und seine 
eigenen Arbeiten geltend. Der Streit kam vor den Kaiser, 
und dieser entschied, die Drau soll die Gränze beyder Diöcesen 
seyn. 
Schon im nächsten Jahre,604 sollte Arno noch einmahl 
seinen großen Kaiser in Salzburg sehen, und zwar in Gesell 
schaft des Papstes, welcher sich vorgenommen mit ihm in Rheims 
das Weihnachtsfest zu begehen. Nach einem kurzen Aufenthalte 
in dieser Stadt begleitete Carl Leo den Dritten bis Salzburg, 
von wo der Erzbischof Arno ihm bis an Italiens Gränze das 
Geleite gab. 
Carl der Große erklomm den höchsten Gipfel irdischer Ho 
heit. Vor ihm beugte sich ein Reich, wie es seit der Römer ko 
lossalen Macht sich vor Niemanden gebeugt. Auf seinem Haupte 
strahlte die erste Krone derWelt, und sein Ruhm scholl durch 
alle Welttheile. Das Leben Carls gewährt ein erhabenes Gebilde 
und der Beschauer muß staunen, vor dem Umfange der physi
	        
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