Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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5. 
Das St. Johannes-Spital. 
Dieses wahrhaft fürstliche Gebäude steht am äußersten 
Ende der Vorstadt auf dem nähmlichen Platze, wo vor Zei 
ten das den Herren von Grimming gehörige Schloß Mül 
leck (eine alte große Burg mit sieben Thürmen) gestanden 
hatte. — Erzbischof Johann Ernest Graf von Thun (1687 
—- 170g) wünschte an diesem Platze des bereits baufälligen 
Schlosses eine menschenfreundliche Stiftung zu errichten. Er 
kaufte daher der Familie von Grimming das Schloß ab, 
ließ es niederreißen, und erbaute ganz von Neuem dieß 
herrliche Gebäude. — Der Anfang der Erbauung, insbe- 
sonders der Männerseite, war schon vor dem Jahre 1696; 
denn im September des besagten Jahres war schon so viel 
fertig, das der Stifter in eigener Person das neue Hospi 
tal eröffnete, dem ersten Pilger persönlich die Füße wusch, 
ihn mit einem Thaler beschenkte, und dem ersten Kranken, 
der ebenfalls in seiner Gegenwart aufgenommen wurde, die 
allgemeine Lossprechung ertheilte. — Der ganze Bau wurde 
jedoch erst i. I. 1704 vollendet, und in diesem Jahre, die 
Stiftung für weibliche Pilgrimme und Kranke gleichfalls er 
öffnet. 
Das ganze Gebäude besteht aus einem Mittelgebäude 
mit einem Portale, welches in die Spitalkirche führt, und 
beyderseits aus ganz symmetrisch erbauten Flügelgebäuden, 
wovon jedes drey Abtheilungen hat. — Das Flügelgebäude 
zur rechten Hand wird die Männer-und das zur Linken die 
Weiber-Seite genannt. Das Innere derselben besteht aus 
sehr Hellen und breiten Corridors, und überaus bequemen 
Treppen, so daß jeder Eintretende über diese vortreffliche 
Bauart rn entzückendes Erstaunen geräth. — Auf beyden 
Seiten ist in den großen Krankenstuben eine Kapelle ange 
bracht, in welcher für die Kranken Messe gelesen wird. — 
Nebst diesen Kapellen ist noch die Kirche zum allge 
meinen Gebrauche, die das Mittelgebäude des Hospitals
	        
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