Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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und vergoldeten Haaren; halt in der linken Hand ein Kreuz- 
chen, und in der Rechten ein Scepter. — Erzbischof Pa 
ris brachte selbes dem Kloster im I. i65o zuwegen, nach-- 
dem es sich schon vorher- im Nonnenkloster Tiefendorf in 
Schwaben, wundertätig erzeigt hatte. — 
Links sieht man in der Kirche ein Portal von weiß und 
rothem Marmor, hinter welchem die rundgewölbte Kapelle 
Mariä von Einsiedeln erbauet ist. — Von Außen kommt man 
in die Hauptkirche durch ein einfaches Portal von weißem 
Marmor, das in der Höhe mit dem Wappenschilde seines 
Erbauers/ Erzbischofs Paris Grafen von Lodron gezieret ist. 
Nach der fürchterlichen Feuersbrunst v. I. 1618 erho 
ben sich Kirche und Kloster in verschönerter Gestalt aus der 
Asche. Ihre Majestät die Königinn von Bayern gehört un 
ter die ersten Wohlthäter dieses Klosters, welches 19 Non 
nen bewohnen. — 
6. 
D as Kloster der Väter Capuz irrer nebst 
ihrer Kirche. 
Auf dem jetzigen Capuzinerberge, der vor Zeiten der 
Zm- oder Jnberg hieß, stand einst auf dem nähmlichen Platze, 
wo gegenwärtig das Kloster dieser ehrwürdigen Väter steht, 
ein altes Schloß mit vier viereckigen Thürmen, das ganz nach 
Art der ältesten Festungen erbauet war, und dessen noch vor 
handene Abbildung die Meinung mehrerer Schriftsteller wi 
derleget, als wäre dieses Schloß schon in den Zeiten der 
Römer gewesen. — Erst unter dem Erzbischöfe Ulrich (r256 
—- 1264) finden wir ein Schloß auf dem Jmberge, das man 
die Schafrisen nannte, und welches Herzog Heinrich von 
Bayern im I. 1262 vergeblich zu erobern strebte; und bey 
Hansitz, II. Seite 828 liest man, daß Erzbischof Con 
rad IV. von Praitenfurt und Vansdorf, (1291 — i3i2) 
als die widerspänstigen Bürger diesen Stadttheil dem Her 
zoge von Bayern übergeben wollten, die hiesigen Stadtmau 
ern abbrechen, und ein Schloß aufbauen ließ, das in folgen