Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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und von ihm im I. 2 122 dem St. Peters-Kloster geschenktes 
Spital ein, welches, neöst einer Kirche vom heit. Erzbischöfe 
Eberhard, im I. n5o zu Ehren des heil. Lorenz eingeweiht 
worden ist. Das Kloster ließ Anfangs seine alten Diener und 
Dienerinnen hier ernähren, und die Kirche (die im I. i5o6 
neu geweiht wurde) von einigen hier wohnenden Geistlichen 
mit dem nöthigen Gottesdienste versehen. — Als im I. 1691 
nur mehr einige Weiber hier ernährt wurden, fiel Erzbischof 
Wolf Dietrich auf den Gedanken, hier ein Priester - Semi- 
narium anzulegen, und erkaufte zu diesem Zwecke, im be 
sagten Jahre vom Abte Martin (i584 — i6i5) Kirche, 
Spital, Garten und Grundherrlichkeit um 2000 Gulden. — 
Die erzbischöflichen Seminaristen kamen hierauf in dieses Ge 
bäude, und die im I. 1602 ganz neu erbaute Kirche, wurde 
zu Ehren der heil. Anna eingeweiht, und nachher deren Brü 
derschaft überlassen. — i685 nahm Erzbischof Mar 
Gandolph die Theatiner- Cajetaner- oder Väter der 
göttlichen Vorsehung genannt, hier auf, und.legte noch im 
selben Jahre den Grund zu der neuen Kirche und Wohnung, 
nachdem die alte Kirche und das Spital bereits abgebrochen 
waren. Die im I. 1686 (wahrscheinlich aus München) ange 
kommenen fünf Väter bezogen indeß den Berchtesgadner-Hof 
und verrichteten den Gottesdienst in der St. Niklas-Kirche.— 
Erst im I. 1697 war unter dem Erzbischöfe Johann Ernst 
die Kirche ganz vollendet, obschon die Väter bereits im vori 
gen Jahre die Wohnungen des neuen Gebäudes bezogen hat 
ten. -- Johann Ernst schenkte nun den Ordensgeistlichen ei 
nen Fond von 12000 Gulden, wozu ihnen noch die schon im 
I. 1664 gemachte Stiftung Georg Conrads Freyherrn von 
Lerchenfeld, von 32ooo Gulden beygegeben wurde. — Dieß 
setzte sie in den Stand, nicht bloß auf Kosten guter Men 
schen leben zu müssen; doch nahm ihre Anzahl, die auf zwölf 
Priester und Layenbrüder festgesetzt war, immer mehr ab, bis 
endlich im I. 1809 der Orden aufgehoben wurde. Die Ge 
bäude des vormahligen Klosters dienen jetzt als Militär- 
Spitals.
	        
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