Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

367 
Viereckes/ mit einer zierlich erbauten schönen Altane/ ist die 
Abtey; und zunächst daran das Portal der Kirche. —Die 
entgegengesetzte Seite hat zwey Thore/ welche in den/ vom 
Abte Edmund 1694 neuerbauten Meyerhof und in die Kuf- 
nerey des Klosters führen. — Unter der Altane des Abtey- 
Gebäudes führt eine Pforte durch die Clausur in das Con 
vent/ welches gleichfalls ein geräumiges Viereck bildet/ das 
in seiner Mitte einen Garten enthält/ und wovon nur der 
Hintere Flügel von Außen sichtbar ist. — Auf der Pforte liest 
man: L. 1662. 8?. 8. ketri). 
Im Convente ist die prächtige Bibliothek in sieben Zimmern 
aufgestellt/ in deren jedem ein eigenes Fach der Gelehrsamkeit 
zu finden ist. Ja sogar-die Wände sind mit Porträten solcher 
Männer bemahlt/ die sich als Väter oder Heroen in dem be 
treffenden Fache auszeichneten.— 
Die Kirche steht dem Kloster zur linken Seite. Ihr ganz 
einfaches Portal mit allen Statuen von weißem Marmor tritt 
einige Schritte von dem übrigen Gebäude hervor. Den Thurm 
ließ Abt Beda ganz neu mit einer sechsmahl abgetheilten Kup 
pel aufführen und mit Kupfer decken/ wie -folgende Inschrift 
einer Marmortafel unter dem Wappen des Conventes und Ab 
tes/ am Thurme besaget: 
äeeorem Ooniu8 Oei ami^uum turrini altlii8 eriH 
et ornari ieeit Leäu et LonventuZ 8. I?e- 
tri. L.NNO Oni. 1756. 
In das Innere der Kirche gelangt man durch ein im go 
thischen Geschmacke von rothem und weißem Marmor zusam 
mengesetztes/ oben abgerundetes/ mit gothischen Säulen ver 
sehenes Thor/ das allerdings aus den Zeiten der Barbarey 
aufbehalten zu werden verdiente. Oberhalb ist eine aus wei 
ßem Marmor halberhoben gearbeitete Vorstellung des Welt 
heilandes/ welcher auf einem Throne sitzt/ und zu dessen 
Füßen der heit. Petrus mit emporgehaltenem Schlüssel/ und 
der heil. Paulus mit erhobenem Schwerte knien. Am Rande 
herum steht mit gothischen Buchstaben und mancherley Abbre 
viaturen folgende Umschrift: