Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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Alle diese Monumente sind zierlich von Marmor ausge 
hauen, und enthalten biographische Aufschriften. — Zwischen 
ihnen gehen beyderseits Thüren in die Sacristeyen, wovon 
die prächtige zur rechten Seite für die Domherrn, und die 
zur Linken, für die übrigen Priester bestimmt ist. — 
Auf den vier Hauptbögen, worauf die große Kuppel 
ruht, sind vier ganz gleiche Orgeln; die Hauptorgel aber, 
ein Meisterstück der Kunst, steht auf dem großen Musik-Chore 
rückwärts des Schiffes. Alle fünf sind vom Erzbischöfe Paris 
hergestellt, und unter dem Erzbischöfe Jacob Ernst Graf 
von Lichtenstein erneuert und umgefaffet worden. Die große 
Orgel hat Johann Christoph Egedacher, Hof-Orgelmacher 
zu Salzburg mit drey Manualen und 44 Registern verferti 
get; sein Sohn Rochus Egedacher hat sie gegen Ende des 
vorigen Jahrhunderts noch mit vier Registern vermehrt. — 
Die Schatzkammer, die kostbare Juwelen, Perlen, gold- 
und sitberreiche Ornate, und andere altertümliche Seltenhei 
ten, sogar aus den Zeiten des heit. Rupertus enthält, befin 
det sich oberhalb der Domherrn - Sacristey in der Kirche. — 
Die Abbildung dieses so ehrwürdigen Domes wurde im 
September des verflossenen Jahres als Schaumünze in Silber 
geprägt, und vertheilt; als am Festtage des heil. Rupert die 
Erinnerung des vor 200 Jahren wieder neuerbauten, und 
eingeweihten Domes gefeyert wurde. 
Durch fünf Tage strömten vom ganzen Lande andächtige 
Pilger zur Feyer des Festes zu, und dankten vor dem, täglich 
durch acht Stunden zur Anbethung ausgesetzten Brote des Le 
bens für die Erhaltung des bis zur Stunde rein erhaltenen 
Lichtes des katholischen Christenthumes, das einst von diesem 
Dome weit umher sich verbreitet hatte. Zu solchen Gefühlen 
entflammten sie die Herz erhebenden Kanzelreden, womit der 
hochw. Dom-Capitular ander Metropolitan-Kirche, Ignaz 
Schum ann von Mannsegg die Feyerlichkeit begonnen, und 
der hochwürdigste Fürst Primas und Erzbischof Augustin 
sie geschloffen hat. Um die Erinnerung der vor 200 Jahren 
erfolgten religiösen Handlungen vollständig zu machen, wurde
	        
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