Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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endlich im Besitze des Verlangten war, in einem an die Statthat- 
terey gerichteten verbindlichen Schreiben, worin er ihre Offenheit 
und Bereitwilligkeit rühmt, mit welcher sie ihm die requirirten Ge 
genstände der Mineralogie und Bibliographie verabfolgen lassen, 
über Vierthalers Unlust und Schmerz folgender Maßen: er si je 
(levais attrilruei' a ces re^rets 1a lenleur hu'il inet a s'agniiier 6e 
sa Mission, je ironverais injnste äe l'en lilainer, er je conviens 
volonriers que son Leie esi esriinalile , guoigue ce reis äoive 
ine nnire. 
Ein Seitenstück zu Neveu lieferte bey dieser Gelegenheit der 
General Lecourbe, der auch die Liebhaberey besaß, auf antiquari 
sche Gegenstände, besonders auf literarische Alterthümer Jagd zu 
machen. Da er aus Hübners Beschreibung der Haupt - und Re 
sidenzstadt Salzburg (2. B. S. 56Z) erfahren, daß in der Kloster- 
Bibliothek von St. Peter sechs Bibeln vom Jahre 1462 vorhanden 
seyn sollten, so hatte er nichts angelegentlicheres, als diese zu re- 
quiriren. In was für eine Verlegenheit setzte nicht Hübner durch 
eine falsche Angabe das Kloster! und wie viel Mühe kostete es nicht, 
dem General nur halbwegs begreiflich zu machen, daß es im Klo 
ster keine einzige Bibel vom Jahre 1462 gäbe, auch nach den älte 
sten Bücherverzeichnissen nie eine solche da gegeben habe. Um ihn 
jedoch einiger Maßen zufrieden zu stellen, gab man ihm zwey an 
dere schätzbare Bibeln nebst andern literarischen Kostbarkeiten. — 
Dieser General überraschte auch eines Tages die Kapuziner mit sei 
nem Besuche. Die guten Väter zitterten bey seinem Erscheinen, und 
waren ihrer wenigen literarischen Schätze wegen sehr besorgt. Er 
ließ sich auch wirklich ihre Bibliothek zeigen, fragte nach Incunna- 
beln und Handschriften rc. — allein statt ihnen etwas zu nehmen, 
schenkte er ihnen ein prachtvolles altes Manuskript, nähmlich ein 
auf feinem Pergamente geschriebenes Missale. 
c) Mehrere seiner Professen lehrten mit Ruhm als Professo 
ren an der Universität und an dem Gymnasium zu Salzburg: 
Modest Schmetterer, Ildephons Liedel, Gabriel Hüter, Vital 
Mosel, Korbinian Gärtner, Johann Hoster, die Gebrüder Vonder- 
don, Florian Reichsiegel und Wolfgang Neichholf sind Nahmen, die 
dem Peterskloster immer zur Zierde, und dem Abte Beda zum Ruh 
me dienen werden. 
ck) Korbinian Gärtner, und Johann Hofer bereisten die Uni 
versitäten Deutschlands, und besuchten jene von Paris. Ambros Von- 
derdon wurde nach Lyrol und in die Schweiz geschickt, um da seine 
physikalischen uud naturhistorischen Kenntnisse zu bereichern. Bene-
	        
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