Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

christianisirt waren. Er hat recht, sobald es ausgemacht ist, daß 
Nupert erst im Jahre 696 Ln Bojuvarien erschien; denn um diese 
Zeit beyläufig reden schon die Gesetze der Bayern von ihnen wie von 
einem ganz christlichen Volke; ja wir sehen schon Garibald, den er 
sten uns bekannten Fürsten der Bojoarier, sich der christlichen Wal- 
drada, Tochter des austrasischen Königs Chlotar vermählen, und 
erblicken in seiner Tochter Lheodelinda, Gemahlinn des Longobar- 
den-Königs Autharich eine so eifrige Christinn, daß sie zur Förde 
rung des katholischen Glaubens zu Monza die Kirche des h. Jo 
hann des Läufers baute, darin die eiserne Krone, ein Geschenk 
Papst Gregor des Ersten, aufbewahrte, und ihren Sohn in dem 
katholischen Glauben erzog; Begebenheiten, welche in das Ende 
des sechsten Jahrhunderts fallen. Es ist also allerdings ausgemacht, 
daß das Christenthum in Bayern lange vor dem Jahre 696 bekannt 
war, aber es ist noch nicht ausgemacht, daß der h. Rupert erst um 
diese Zeit in Bayern erschien, und daß er es nicht war, welcher 
Bayern großentheils christianisirte. Vielmehr scheinen die angeführten 
Thatsachen einen Beweis für die richtigere Meinung der Salzbur 
ger abzugeben, welche gestützt auf ihre Gründe die Ankunft des 
h. Ruperts in Bayern um ein Jahrhundert Hinaufrücken, und ihm 
das Verdienst einräumen, den Herzog Lheodo, welches auch Ma- 
billon zugesteht, getauft, und das Christenthum in Bayern so aus 
gebreitet zu haben, daß es im Jahre 696 herrschender Glaube war. 
Ein anders Mittel, dessen sich Mabillon bediente, sein Aeit- 
rechnungsgebäude zu stützen, war die Eliminirung der drey Aebte 
Ansologus, Savolus und Ezzius aus dem Verzeichnisse der Kirchen 
vorsteher von Salzburg, und zwar aus keinem andern Grunde, als 
weil sie nicht mit der bischöflichen Würde bekleidet waren. Allein 
wem es nicht unbekannt ist, mit welchen Schwierigkeiten die Weihe 
eines Bischofs in jener Zeit verbunden war, andrer Hindernisse, die 
hier obgewaltet haben mochten, nicht zu gedenken, der wird diesen 
Umstand für keinen hinreichenden Grund annehmen, drey Männer 
auszuscheiden, deren Existenz nicht nur eine ununterbrochene Ueberlie 
ferung verbirgt, sondern deren Nahmen die ältesten vorhandenen Ver 
zeichnisse, Sterberegister, und Codices klar und deutlich aufbewahrt. 
Das Manuscript von 1186 erwähnt dieser drey Männer mit einem 
unzweydeutigen Zusatze : In istoruin Lpiseoxoruin yuinczue 
coniinenlni-, Hui pontilleLl! orcline ei äiANi1.3ie 
episeopatuin ^uvaviensein ^nsoloAus, 8avo- 
Iiis, 1^221118, Lei'irieus ,^nii1oniu8. Wer eine Geschichte der Aebte 
von Salzburg schreibt, kann diese Aebte nicht ausstreichn.
	        
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