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X L d » 8 I.XXVIII.
1816 -- 1616.
Der Tod des AbteS Dominions ließ das Kloster verwaist/
und führte einen Zustand der quälendsten Ungewißheit und
Unsicherheit herbey/ indem die obwaltenden Umstände und po
litischen Verhältnisse gerechte Besorgnisse über die fernere Exi
stenz desselben erweckten. Salzburg wurde in Folge des Wie
ner-Friedens (3o. September 1610) an Bayern übergeben; und
mit dieser Uebergabe schien das Schicksal von St. Peter ent
schieden zu seyn. Der staatswirthschaftliche Grundsatz hinsicht
lich der Kloster war in Bayern vorzugsweise adoptirt, und
demselben gemäß alle Klöster bereits abolirt. Wie sollte Sr.
Peter hoffen einem ähnlichen Schicksale zu entgehen? — Die
vorkehrenden Einleitungen des königlichen Inventurs-Commis«
särs/ und die verweigerte Ermächtigung zu einer neuen Äbten-
wähl schienen den Petrensern keinen Zweifel mehr über ihre
Zukunft zu lassen/ und ihnen durch den unbestimmten Auf
schub ihre prekäre Existenz nur noch peinlicher zu machen. Also
ihrer gewissen Auflösung immer entgegensehend/ mußte ihnen
um so überraschender die Kunde kommen/ daß sie nach fünf
in banger Ungewißheit durchlebten Jahren zu einer neuen Ab-
tenwahl schreiten durften. Während dieser Zeit des Interre
gnums standen an der Spitze derKlosteradministration der Prior
Cölestin Spatzenegger und der Kämmerer Paul Mayer; jener
in 8pirituLlU)U8) dieser in t6in^oraIiI)U8. Beyde haben sich
durch ihren Eifer und Thätigkeit/ vorzüglich aber durch ihre
ganz dem Klosterwohte sich hingebende ttneigennützigkeit den
Dank ihrer Prüder verdient. Der Tag der Wahl wurde auf
den 2g. Februar 1616 angesetzt/ und Joseph Neumayr ging
als Abt aus dieser Wahl hervor. Da die in Witting und in
Dornbach angestellten Conventualen gehindert waren/ bey der
Wahl zu erscheinen; so wurden gleich nach derselben zwey Brü