Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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am Ostersonntag des Jahres 623. Seine Gebeine wurden in 
der Peterskirche beygesetzt/ und in der Folge als ein Gegen 
stand der allgemeinen Verehrung aufgestellt. 
Wirst man einen aufmerksamen Blick auf die Begeben 
heiten Norikums/ mit welchen die Gründung der Salzburger- 
Kirche zusammenfällt: so kann man sich es nicht bergen/ daß 
dabey der Finger Gottes augenscheinlich waltete. Denn wäh 
rend in Panonien und in einem großen Theile Norikums die 
Kirche in die tiefste Trauer gehüllt fliehen/ oder unter dem 
Beite der thierischen Avaren bluten mußte/ öffnete ihr St. 
Rupert hier eine Zuflucht/ indem er mit echt apostolischem Ei 
fer die Fundamente einer neuen Kirche legte/ die Christus-Re 
ligion ausbreitete/ und eine neue Herde dem göttlichen Hir 
ten erzog. Kommt die Geschichte auf die Besitznahme der schö 
nen norischen Donau-Gestade durch die Hunnivaren, dann ver 
stummt sie in tiefem Schmerze versenkt; und es ist nur ein 
langes durch zwey Jahrhunderte (568—791) wiederhallendes 
Weh/ welches sie uns aus dieser Jammer-Epoche Norikums 
aufzubewahren vermocht. Die Avaren/ Attilas Hunnen in 
allem ähnlich/ und wahrscheinlich eines Stammesund eines 
Himmelsstrichs/ ergossen sich in zahllosen Schwärmen/ vertil 
genden Heuschreckenzügen gleich/ über die vor ihrem schreckli 
chen Nahen entsetzten Völker. Von Panonien aus trugen sie 
die Schrecken ihrer vertilgenden Waffen über die Enns in das 
Gebieth des austrasischen Königs Siegbert. Was sie nicht 
wegschleppen konnten, vertilgten sie, und bargen ihren Raub 
in ihren befestigten Ringen, aus welchen sie die verzweifelten 
Nachbarn höhnten, und auf Neuen Raub lauerten. Wo sie 
ihren Fuß hingesetzt, da schwand aller Wohlstand, Betrieb 
samkeit, Christenthum und Sitte, selbst die Natur zog wieder 
das Gewand der Wildheit an/ und die alten Götzen wagten 
sich wieder hervor. Endlich ermannten sich zuerst die von ih 
nen am meisten gemißhandelten Slaven; bothen, Samo an 
ihrer Spitze, ihren Drängern die Stirn und überwanden sie 
in mehreren Schlachten (623 — 656).
	        
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