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und Apaffi diente ihnen als Canal eines Einverständnisses mit
der Pforte. Leopolds Wachsamkeit, Schnelligkeit und Energie
erstickte zwar die Verschwörung der Nadasti, Zrini, Frangi-
pani und Tartenbach, und gab ihm den rechtmäßigsten Vor
wand, seine Hand an ihre Landesverfassung zu legen; aber
da stellte sich Tekeli, von Apaffy unterstützt, und von der Pforte
zum Fürsten Obern-Ugarns ernannt, an die Spitze der Miß
vergnügten, und vereinte sich bey Essek mit Kara Mustapha.
Der Herzog von Lothringen vermochte nicht den furchtbaren
Andrang des Feindes aufzuhalten — er zog sich inner die
Wälle Wiens zurück, vor welchen den ,4. July i683 der
Großvezier die Fahne Muhammeds aufpflanzte.
Während Ungatn und Oestreich in Brand aufgingen,
und Blut, Verheerung und Sclaverey jeden Schritt des Fein
des bezeichnete, genoß Salzburg auch bey dieser zweyten tür
kischen Invasion und wie im Religionskriege des beneidenS-
rverthen Friedens. Nur dem Peterskloster brachte der Feind
durch die Verbrennung Dornbachs und durch die Verwüstung
der dortigen Weingärten einen Schaden bey, welchen jedoch
Abt Edmund mit dem Aufwande von einigen tausend Gulden
wieder ausheilen konnte.
Edmund Sinnhuber, Prior des Petersklosters , wurde
1678 unter den Auspicien des Erzbischofs Maximilian Gandolph
von der Mehrzahl seiner Mitbrüder zum Abte dieses Klosters
erwählt. Er besaß die schwereKunst, seine untergebene Kloster
gemeine so zu einen, daß ihre Eintracht und ihr Friede ihnen in
einem weiten Umkreise zum Nachrühme ward. Unter ihm blü-
hete die Disciplin, und die Studien fanden an ihm einen li
beralen Beförderer. Er gab zugleich dem Kloster durch neue
Bauten eine so bedeutende Ausdehnung, führte auf allen
Puncten des Kloster-Besitzthums so viele Gebäude auf, und
hinterließ bey seinem Ableben eine solche Fülle des zeitlichen
Segens, daß er für einen der Mitstifter von St. Peter gilt.
— Vor ihm waren die äußern Klostergebäude, die Wirth
schaftshöfe ohne allen architectonischen Plan und Schmuck in
einem regellosen Gewirrs aufgeführt, und waren jetzt ganz