Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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nicht genug/ seinen Nahmen in todten Denkmahlen auf die 
Nachwelt zu bringen; er wollte sich ein fort und fort dauern 
des Monument in dem Herzen seiner Unterthanen errichten/ 
— fortleben wollte er in kommenden Geschlechtern.—Durch 
weise Gesetze die Wohlfahrt des Landes zu gründen und ein 
Geschlecht zu erziehen/ welches vor dem Gesetze Achtung he 
ge, war die große eines Fürsten würdige Aufgabe / deren 
Lösung er sich zu dem ersten Regierungsgesetze machte. Ein 
zweyter Gegenstand seiner Fürsorge war ihm der Unterricht. 
Bisher besaß Salzburg keine Studienanstalt; eine Gram- 
matikalclasse, wo ein einziger Schulmeister das Schul-Scep- 
ter führte/ war die Summe des ganzen Studienwesens. 
Daher auch kein wissenschaftliches Streben, kein Geschmack 
an Literatur unter den Bürgern. Salzburgs. Die meisten 
wandten sich auf den Handel, oder das Wirthsgewerbe. Der 
Adel mußte seine Jugend in das Baumburger Seminarium 
schicken, und der Bauer wuchs in der krassesten Unwissen 
heit und Rohheit auf. Man würde den Regenten Salz 
burgs großes Unrecht thun, würfe man ihnen vor, so lange 
einen der wichtigsten Gegenstände ihrer Regierungssorge ver 
absäumt und vernachlässigt zu haben. Denn wir wissen aus 
dieser Geschichte, wie sich mancher unter ihnen bemüht, die 
sem Mangel abzuhelfen, und besonders beym Ausbruche des 
Lutherthums durch Unterricht und wissenschaftliche Bildung 
dem Irrthume entgegen zu arbeiten. Der Erzbischof Jacob 
von Kuen hat in dieser Absicht zwey Mahl (r564 und 1677) 
die Jesuiten berufen; und was der Erzbischof Wolfgang zur 
Aufnahme einer Akademie gethan, wird dem Leser noch erin 
nerlich seyn. Aber die Franziskaner, denen er die Leitung 
der Anstalt anvertraut, wurden bald wieder abberufen, und 
lehnten, als ihnen r6»2 von dem Erzbischöfe Markus ein 
ähnlicher Antrag gemacht worden, denselben ab. Dasselbe 
thaten auch die Augustiner; und dem Erzbischöfe blieb nichts 
übrig, als noch einmahl mit den Jesuiten zu unterhandeln. 
Es fand mit ihnen eine Zusammentretung statt; aber weil 
ihnen entweder das Locale nicht anstand- oder weil man in
	        
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