Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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licher Elemente, wie es sich da vor unS aus den Religions 
meinungen entwickelt, sich ohne eine gewaltsame Eruption 
nicht legen, und bis dahin weder Milde noch Strenge dem 
Strome der Neuerung, der sich einmahl Bahn gebrochen, 
wehren könne. 
Martin Hättinger erblickte zu Brünn i553 das Licht der 
Welt. Seine Aeltern waren lutherisch, und erzogen auch ihn 
in dieser Lehre. Zu Wien, wo er seine Studien vollendet, 
gelangte er zu einer bessern Erkenntniß, schwur 1677 öffent 
lich den lutherischen Glauben ab, und wählte für sein künfti 
ges Leben den geistlichen Stand. Das Klosterleben vorziehend 
hat er sich für Tegernsee bestimmt. Auf dem Wege dahin zog 
ihn St. Peter in Salzburg an, und fesselte ihn auf im 
mer. Im Jahre 1079 legte er die Ordensgelübde ab, erhielt 
die Priesterwürde, und schön i58o den Auftrag, sich in 
das höchst zerrüttete Kloster Michelbeuern als Administrator 
zu begeben. Der Eifer, womit er der verfallenen Disciplin 
dieses Klosters aufzuhelfen, und die ökonomischen Ilmstände 
desselben zu verbessern bemüht war, bestimmte den Erzbischof 
ihn als Akten diesem Kloster vorzusetzen. Während dem ha 
ben auch bey St. Peter die Dinge jenen Gang genommen, 
wie wir ihn in der Lebensgeschichte des Abts Andreas beobach 
tet. Nach der Absetzung dieses Abtes, machte Martin sein 
Professionsrecht geltend, erschien bey der neuen Wahl, und 
sah sich i5Ü4 zum Abte von St. Peter erwählt. Neben der 
Sorge für die Bewahrung der Kloster-Disciplin, machte 
sich's Martin zum dringensten Geschäfte, die von seinem Vor 
fahrer gehäufte Schuldenlast allmählich, jedoch ohne eine be 
deutende Verringerung des Kloster-Besitzthums abzutragen. 
Da dieß jedoch ganz ohne einige Veräußerung unmöglich war, 
so entschloß er sich das ohnehin zum größten Theile verschuldete 
Gut Absdorf hintanzugeben, und den Ueberrest der daraus ge 
lösten Summe auf den Ankauf einer andern Realität zu wen 
den. Um sich den Erzbischof zu verpflichten, der zur Errichtung 
eines Seminariums das St. Magdalena-Spital wünschte, 
und zugleich die ihm schuldigen rooo Gulden zu tilgen, ver-
	        
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