Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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wicht gibt/ ist die Bemerkung, daß obwohl Andreas für seine 
Person viel zu viel ein Wettkind war, er dennoch den Geist 
der Ordnung im Kloster zu erhalten und den guten Ruf des 
selben zu bewahren gewußt; so zwar, daß einige seiner Pro 
fessen von benachbarten Klöstern als Reformatoren verlangt 
wurden. Und daß er sich aller Geschäfte nicht ganz und gar 
entschlagen, beweisen doch auch mehrere Urkunden aus seiner 
Zeit. Er brachte das Prädium Hirnloo (1679) käuflich ans 
Kloster, und erwirkte (1678) bey Kaiser Rudolph dem Zwey 
ten die Bestätigung der freyen Weinausfuhr. 
N L r ( i n n 8. 
L d 2 s LXVIII. 
1884 1618. 
Hat der Mensch einmahl etwas gläubig umfangen, und 
sey es auch ein Irrthum, und wird sein Glaube bis zum Fa 
natismus gesteigert, nimmer läßt er ab von des Irrthums 
Glauben. — Ferdinand der Erste und Maximilian derZweyte, 
Haben von ihrer Mäßigung und Duldsamkeit eine Annähe 
rung der Gemüther, und vielleicht endlich gar eine Vereini 
gung der Religionsparteyen gehofft. Aber die lutherischen 
Prediger haben die Duldung Maximilians sich .zu einem 
Schilde gemacht, hinter welchem sie mit entzügeltem Zelo 
teneifer wüthende Ausfälle auf die Katholiken thaten, und 
durch Erbitterung die Gemüther immer weiter von einander 
entfernten. Kaiser Rudolph der Zweyte war Anfangs über 
den Weg ungewiß, welchen er einschlagen sollte; doch belehr 
ten ihn hierüber nur zu bald die von Ungehorsam und Auf 
ruhr so oft mißbrauchten Worte: wir müssen Gott mehr ge 
horchen als den Menschen! die er auf sein Verboth, die refor- 
mirten Kirchen zu besuchen, von der durch ihre Prediger be 
lehrten östreichischen Ständen zur Antwort erhielt. Er schlug 
den Weg der Strenge ein. Diese veranlaßte erstlich in Unter-
	        
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