Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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möglich war. Er hob den Reichstag auf — untersagte alle 
Neuerung — und befahl die Herausgabe der eingezogenen 
Kirchengüter. Die Lutheraner stellten ihrer Seits in dem 
Schmalkaldischen Bunde eine förmliche Opposition auf/ wel 
cher entgegen sich i538 der heilige Bund den Kaiser und 
den römischen König an der Spitze, und dem sich der Erz 
bischof von Salzburg anschloß, bildete. Beyde Theile nah 
men eine drohende Stellung an; die herrschende Spannung 
deutete auf den nahen Ausbruch eines Krieges, welches auch 
1642 der Schmalkaldische Bund mit dem Einfalle und der 
Eroberung des braunschweigischen Landes eröffnete. Der Kaiser 
war in diesem Augenblicke mit Frankreich in Krieg verwickelt. 
Als ihm aber der Friede von Crespy von dieser Seite die 
Hände frey ließ, und von der andern ihn der Waffenstillstand 
mit den Türken deckte; beschloß er mit der ganzen Wucht sei 
ner Macht den Schmalkaldischen Bund zu erdrücken. Sachsen 
fühlte die Schwere seines Arms, und die Schlacht von Mühl 
berg (1547) gab ihm die Macht über das Schicksal des Chur 
fürsten Johann Fridrich zu entscheiden, und über den Land 
grafen von Hessen, Philipp, zu verfügen. — Die Strenge aber, 
mit welcher er gegen diese zwey Fürsten verfuhr, entfremdete 
ihm eine seiner mächtigsten Stützen, den Moritz von Sachsen, 
dessen Erstürmung der Ehrenberger Clause, und sein rascher 
Zug gegen Innsbruck, welcher auch Salzburg bedrohte, den 
Angelegenheiten der Protestanten eine günstige Wendung gab. 
In Folge der unabwendbaren Lasten dieses Krieges, wel 
che Salzburg als Mitgenoß des h. Bundes tragen mußte, sah 
sich Abt Aegid genöthigt, einige Realitäten in Lungau zu ver 
äußern. Dieser Nachtheil ließ sich zwar zum Theil durch den An 
kauf von 20 Holden in Abersee, und durch die fromme Stiftung 
des Prädiums Nuezenlehen ersetzen; nicht so leicht waren aber 
jene Nachtheile zu repariren, die aus diesem Kriege in reli 
giöser Hinsicht erwuchsen. — Wohin die protestantischen Hau 
fen drangen, brachten sie den Samen der lutherischen Lehre 
mit, und streuten ihn begierig aus. Dieß veranlaßte (1849) 
die Erzbischöfe von Mainz, Kölln und Trier, Provinzial-Syno-
	        
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