Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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dem Leichname des Abtes geforscht/ und durch die Sorge, 
mit welcher er die traurigen Ueberreste nach Salzburg ge 
bracht, die Zuneigung der Brüder noch in einem höhern 
Grade gewonnen, und sie bestimmt, ihn zu ihrem Abte zu 
wählen. Aber der Schrecken, bey der Lebensgefahr, welcher 
er mühsam entronnen, hatte ihn mit scharfen Krallen ange 
faßt; er brachte den Todeskeim mit sich, — dieser entwi 
ckelte sich schnell zu einer Wassersucht, und warf den Abt 
eilf Tage nach der Wahl auf die Bahre. 
^ e A i d i ii 8. 
X k d u 8 LXV. 
i535 — i553. 
Auf den Stufen verschiedener Klosterämter stieg Aegi 
dius Radlmayer in einem bereits gereiften Alter die Abten- 
würde hinan. Er wurde bald nach dem Hintritte Georgs 
erwählt, und von dem Erzbischöfe Matthäus bestätigt. Die 
Zeitumstände heischten gerade einen solchen Mann; streng iu 
der Beobachtung der Kloster-Disciplin, und haushälterisch in 
der Gebahrung des Klostervermögens. Die Disciplin mußte 
scharfe Wache halten, daß sich nicht wieder der Geist der 
Neuerung Unheil erregend einschleiche, und die Wirtschaft 
lichkeit mußte die Mittel Herbeyschaffen, welche der unselige 
zum Ausbruch gekommene Religionskrieg heischte. 
Die Unzulänglichkeit des Wormser-Edictes (i52i) — das 
Bedenken des Reichstags von Speyer (i52g) — die feyer- 
liche Protestation der Lutheraner und ihre Appellation an ein 
allgemeines Concil/ welches zu beschicken ihnen kein Ernst 
war, wie es sich bey der r545 eröffneten Tridentiner Kir- 
chenversammtung zeigte — endlich die dem Reichstage von 
Augsburg i53o vorgelegte Confeffion, überzeugten Kaiser 
Carl den Fünften, daß auf dem Wege der Güte, der Ueber- 
redung und Belehrung keine Rückkehr, keine Vereinigung
	        
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